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Politik

US-Geheimdienste vermuten Doppelspiel

30. Juni 2018

Nordkorea versucht nach Einschätzung von US-Geheimdiensten, Washington in der Atomfrage zu täuschen. Dies berichtet der Sender NBC. Die Dienste vermitteln demnach ein völlig anderes Bild der Lage als US-Präsident Trump.

Nordkoreas Machthaber Kim Jong Un (M.) während eines Raketentests (Archivbild
Nordkoreas Machthaber Kim Jong Un (M.) während eines Raketentests (Archivbild)Bild: picture alliance/AP Photo/Korean Central News Agency

US-Geheimdienste vermuten, dass Nordkorea trotz der Gespräche über eine nukleare Abrüstung in den vergangenen Monaten heimlich die Urananreicherung zum Atomwaffenbau hochgefahren hat. Das Regime in Pjöngjang habe dazu neben der bekannten Aufbereitungsanlage Yongbyon mehrere geheime Atom-Standorte und könnte versuchen, dies zu vertuschen, berichtete der TV-Sender NBC News unter Berufung auf US-Regierungskreise.

Hintergrund der Informationen sei die jüngste Geheimdiensteinschätzung. Es gebe eindeutige Beweise dafür, dass Nordkorea versuche, die USA zu täuschen, zitierte der Sender einen namentlich nicht genannten Regierungsvertreter. Der US-Geheimdienst CIA und das Außenministerium wollten sich nicht dazu äußern. Vom Präsidialamt lag keine Stellungnahme vor.

US-Präsident Trump (r.) fand nach dem Treffen mit Kim viele lobende Worte für den Erb-DiktatorBild: Reuters/J. Ernst

Die Lageeinschätzung der Geheimdienste scheine der Darstellung von Präsident Donald Trump zu widersprechen, berichtete der Sender. Trump hatte nach seinem historischen Treffen mit Nordkoreas Machthaber Kim Jong Un am 12. Juni erklärt, vom dem abgeschotteten Staat gehe keine nukleare Bedrohung mehr aus. In der vergangene Woche hatte der US-Präsident erklärt, Nordkorea habe mit der Zerstörung von Raketenanlagen begonnen und bereits die "totale Denuklearisierung" eingeleitet. 

Trump und Kim hatten bei ihrem Treffen in Singapur eine Vereinbarung unterzeichnet, derzufolge sich Nordkorea bereiterklärt, an einer kompletten Entnuklearisierung der koreanischen Halbinsel zu arbeiten. Kritiker in den USA warfen Trump danach vor, Kim zu wenig konkrete Abrüstungszusagen abgerungen zu haben.

stu/sti (rtr, nbc.com) 

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