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KonflikteMyanmar

Bericht: Viele Tote bei Luftangriff auf Kloster in Myanmar

10. Mai 2024

Seit die Generäle im früheren Birma 2021 erneut geputscht haben, unterdrücken sie jeden Widerstand mit Gewalt. Bei Attacken gegen Rebellen werden immer wieder Zivilisten getroffen.

Myanmar | Kampfjets
Kampfflugzeuge der myanmarischen Luftwaffe (Archivbild)Bild: Thet Aung/AFP/Getty Images

Bei einem Luftangriff der Militärjunta in Myanmar sind laut einem Bericht der Deutschen Presse-Agentur mindestens 16 Menschen  in einem buddhistischen Kloster getötet worden. Etwa 50 weitere seien bei dem Bombardement in der Magwe-Region im Zentrum des Landes verletzt worden, meldet dpa unter Berufung auf einen Zeugen, der an den Rettungsarbeiten beteiligt gewesen sei.

Das Militär habe angegriffen, als in dem Kloster in der Gemeinde Saw gerade eine Versammlung stattgefunden habe. An dem Treffen hätten unter anderem Mitglieder der örtlichen Verteidigungskräfte, die Widerstand gegen die Junta leisten, sowie mehrere Dorfvorsteher aus umliegenden Ortschaften teilgenommen, sagte der Mann weiter. Auch der Abt des Klosters und mehrere Mönche befänden sich unter den Toten. Das Gebäude sei durch eine "extrem mächtige" Bombe völlig zerstört worden.

Massaker an der Zivilbevölkerung

Das Militär in Myanmar hatte 2021 die im Jahr zuvor mit großer Mehrheit gewählte Regierung von Friedensnobelpreisträgerin Aung San Suu Kyi gestürzt und den Ausnahmezustand verhängt. Seither regieren die Generäle im früheren Birma mit eiserner Faust und unterdrücken jede Opposition mit Gewalt. Immer wieder attackiert das Militär Orte aus der Luft. Erst Ende April waren bei einem Luftangriff auf eine von Rebellen kontrollierte Region an der Grenze zu Indien mindestens vier Menschen getötet und viele weitere verletzt worden. Die Bomben hatten ein Krankenhaus in der Stadt Mindat im Bundesstaat Chin getroffen.

Auch außerhalb Myanmars solidarisieren sich immer wieder Demonstranten mit der dortigen Demokratiebewegung und erinnern an die Opfer der Junta - wie hier im Februar im südkoreanischen SeoulBild: Lee Sang-hoon/Matrix Images/picture alliance

Nach Angaben des Forschungsinstituts ISP-Myanmar haben die Junta-Truppen seit ihrem Umsturz bereits mehr als 20 Massaker an der Bevölkerung verübt und dabei jeweils mehr als zehn Menschen bei einem einzigen Angriff getötet. Insgesamt seien von Februar 2021 bis Oktober 2023 mehr als 500 Menschen, darunter Kinder und Senioren, bei diesen Attacken getötet worden, schreibt das ISP in einem Bericht.

jj/sti (dpa, ispmyanmar.com)

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