1. Zum Inhalt springen
  2. Zur Hauptnavigation springen
  3. Zu weiteren Angeboten der DW springen
KonflikteSyrien

Berichte: Zwei türkische Journalisten in Nordsyrien getötet

20. Dezember 2024

Die beiden Journalisten sollen türkische Staatsbürger kurdischer Herkunft gewesen sein. Sie berichteten für kurdische Medien.

Kämpfer der Syrian Democratic Forces SDF stehen in Syrien vor einem Militärfahrzeug, Waffen in der Hand
Kämpfer der Demokratischen Kräften Syriens (SDF). Die Miliz wird von Kurden angeführt.Bild: Orhan Qereman/REUTERS

Im Norden Syriens sind übereinstimmenden Berichten zufolge zwei türkische Journalisten bei einem türkischen Drohnenangriff getötet worden. Das Auto der Reporter Nazim Dastan und Cihan Bilgin sei getroffen worden, erklärte der Journalistenverband Dicle Firat. Es befand sich den Angaben zufolge zu dem Zeitpunkt in der Nähe der Tischrin-Talsperre am Eufrat, östlich von Aleppo gelegen.

Die beiden getöteten Journalisten waren den Berichten zufolge türkische Staatsbürger kurdischer Herkunft. Sie berichteten demnach für kurdische Medien über Kämpfe zwischen pro-türkischen und kurdischen Gruppen in Nordsyrien. 

Die Türkei spielt in Syrien eine entscheidende Rolle 

Die türkische Journalistengewerkschaft sprach von einem "mutmaßlichen" Angriff durch eine türkische Drohne und verurteilte den Vorfall. Auch die pro-kurdische Nachrichtenagentur Mezopotamya und die Syrische Beobachtungsstelle für Menschenrechte bestätigten die Tötung zweier Journalisten durch einen türkischen Drohnenangriff. Journalisten dürften bei der "Ausübung ihrer heiligen Pflicht" keinen Angriffen ausgesetzt sein, erklärte der Ortsverband der türkischen Journalistengewerkschaft in der mehrheitlich kurdischen Großstadt Diyarbakir.

Die türkische Armee bestreitet angesichts ähnlicher Vorfälle stets, Zivilisten ins Visier zu nehmen. Es würden lediglich "Terrorgruppen" beschossen.

Die Türkei spielt in ihrem Nachbarland Syrien eine entscheidende Rolle. Sie ist eine wichtige Unterstützerin der islamistisch geprägten Miliz Haiat Tahrir al-Scham (HTS), unter deren Führung am 8. Dezember der langjährige Machthaber Baschar al-Assad gestürzt wurde.

Furcht vor Angriff auf Kobane     

Zudem halten das türkische Militär und pro-türkische Kämpfer weite Teile Nordsyriens besetzt. Diese gehen unter anderem gegen kurdische Kämpfer vor. Zuletzt war von den von Kurden angeführten Demokratischen Kräften Syriens (SDF) ein Angriff pro-türkischer Gruppen auf die syrische Stadt Kobane an der türkischen Grenze befürchtet worden.     

Ankara sieht die zu den SDF gehörenden Kurdenmiliz YPG als verlängerten Arm der in der Türkei als terroristisch eingestuften und verbotenen Arbeiterpartei Kurdistans (PKK).

pg/sti (afp, AP)

Den nächsten Abschnitt Mehr zum Thema überspringen