1. Zum Inhalt springen
  2. Zur Hauptnavigation springen
  3. Zu weiteren Angeboten der DW springen
Politik

Berlin will Übernahmen schärfer kontrollieren

7. August 2018

Kauft ein ausländischer Investor eine deutsche Firma, erhält er womöglich Zugriff auf sensible Bereiche. Die Bundesregierung will ihre Handhabe vergrößern, um solche Teilübernahmen zu verhindern.

Deutschland Neue deutsch-dänische Umspannanlage in Bentwisch
Beim Stromkonzern 50Hertz wurde ein Einstieg des chinesisches Staatskonzerns SGCC verhindert (Archivbild) Bild: picture-alliance/dpa/B. Wüstneck

Bundeswirtschaftsminister Peter Altmaier will den Einstieg ausländischer Investoren bei deutschen Firmen effektiver kontrollieren. Dazu solle die derzeit geltende Schwelle für ein Eingreifen der Regierung abgesenkt werden, sagte Altmaier der Tageszeitung "Die Welt".

Laut Außenwirtschaftsrecht kann die Regierung ein Veto einlegen, wenn mindestens 25 Prozent einer deutschen Firma an einen Investor aus Nicht-EU-Staaten gehen sollen. Voraussetzung ist, dass die Transaktion die öffentliche Sicherheit und Ordnung gefährden könnte. Das gilt für Unternehmen, die im Energie- oder Rüstungssektor tätig sind, aber auch für solche, die Infrastruktur für Schienen-, Straßen- oder Datennetze bereitstellen.

15 Prozent als Grenze

In sensiblen Wirtschaftsbereichen sollten künftig mehr Erwerbsfälle überprüft werden, sagte Altmaier der "Welt". Dem Blatt zufolge ist der Entwurf für ein geändertes Außenwirtschaftsgesetz schon fertig. Danach dürfte das Wirtschaftsministerium bereits eingreifen, wenn Investoren, die außerhalb der EU sitzen, eine Beteiligung von 15 Prozent der Stimmrechte einer inländischen Firma erwerben wollen. Das geänderte Gesetz könnte noch in diesem Jahr in Kraft treten.

"Eingriffsschwelle senken": Wirtschaftsminister Peter Altmaier (Archivbild)Bild: picture-alliance/dpa/S. Stache

"Natürlich wollen wir, dass Unternehmen weiterhin in Deutschland investieren", sagte Altmaier. Zur sozialen Marktwirtschaft gehöre aber auch Achtsamkeit, wo nationale Sicherheitsinteressen bedroht seien. Die Bundesregierung hatte sich zuletzt die Möglichkeit gesichert, notfalls die Übernahme des westfälischen Maschinenbauers Leifeld Metal Spinning durch einen chinesischen Investor zu verbieten. Der blies das Vorhaben daraufhin jedoch selbst ab.

Auch in der Europäischen Union gibt es Bestrebungen, sich gemeinsam besser vor dem Verkauf wichtiger Firmen und Technologien zu schützen. Im Blick haben die EU-Staaten dabei vor allem chinesische Unternehmen.

jj/ie (dpa, rtr)

Den nächsten Abschnitt Mehr zum Thema überspringen