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Berliner Ex-Rapper auf US-Terrorliste

9. Februar 2015

Der ehemalige Rapper Denis Cuspert ist der wohl bekannteste deutsche Islamist, der sich der IS-Terrormiliz angeschlossen hat. Die USA setzten den 39-Jährigen jetzt auf ihre Terrorliste.

Der IS-Kämpfer Denis Cuspert (Foto.dpa)
Bild: picture-alliance/dpa

Sämtliches Vermögen von Cuspert im Zuständigkeitsbereich der US-Justiz werde eingefroren, teilte das Außenministerium in Washington mit. Außerdem sei es US-Bürgern untersagt, Geschäftsbeziehungen mit Cuspert zu unterhalten.

Der gebürtige Berliner, der als Rapper "Deso Dogg" Musik machte, nennt sich heute "Abu Talha al-Almani". Laut US-Außenministerium scheint seine Aufgabe bei der Terrormiliz "Islamischer Staat" vor allem darin zu bestehen, neue Kämpfer aus deutschsprachigen Ländern zu rekrutieren. Der 39-Jährige sei "ein bereitwilliges Sprachrohr" für die Grausamkeiten der Dschihadisten, hieß es.

Bundesanwaltschaft aktiv

Nach einem Bericht der Zeitung "Welt am Sonntag" vom 8. Februar 2015 ermittelt die Bundesanwaltschaft gegen Cuspert und den Deutsch-Algerier Fared aus Bonn wegen mutmaßlicher in Syrien begangener Kriegsverbrechen.

Dem Bundeskriminalamt lägen Erkenntnisse vor, wonach sie im vergangenen Jahr an der Ermordung syrischer Regierungssoldaten und Zivilisten beteiligt gewesen seien.

Eine Sprecherin des Generalbundesanwalts wollte sich nicht konkret zu dem Bericht äußern und sagte der "WamS" lediglich: "Die Bundesanwaltschaft hat den Konflikt in Syrien und im Irak unter allen in ihre Zuständigkeit fallenden rechtlichen Gesichtspunkten im Blick."

Treueschwur auf IS-Chef

Nach Erkenntnissen des Berliner Verfassungsschutzes gehört Cuspert zum engeren Kreis des IS. Der Sohn einer Deutschen und eines Ghanaers sei 2012 zum IS nach Syrien gereist, heißt es in einem Dossier über den Islamisten, das die Berliner Innenverwaltung im September veröffentlicht hatte.

Bei einem Treffen mit hochrangigen IS-Anführern soll Cuspert einen Treueschwur auf IS-Chef Abu Bakr al-Bagdadi geleistet haben, schreibt der Verfassungsschutz. "Als deutschsprachiger Propagandist des Islamischen Staates" genieße Cuspert in der Terrororganisation eine "eine exponierte Stellung". Anfang November hatte der IS ein Gräuelvideo veröffentlicht, in dem Cuspert den Kopf eines Enthaupteten in der Hand hält.

wl/SC (afp, dpa, rtr)

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