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Berliner Nachkriegsbauten bald UNESCO-Welterbe?

Stuart Braun
6. Juli 2021

Die Arbeiterpaläste an der sozialistisch geprägten Stalinallee und der moderne Gegenentwurf im Hansaviertel erzählen viel über die Geschichte der Stadt Berlin.

In den 1950er-Jahren war Berlin noch nicht durch eine Mauer geteilt, durch konkurrierende politische und kulturelle Weltanschauungen aber bereits stark polarisiert.

Im Städtebau der Nachkriegszeit nahmen die Gegensätze Gestalt an. Zu Beginn des Jahrzehnts entstand im während des Zweiten Weltkrieges zerstörten Innenstadtbereich des Ostens ein neuer Prachtboulevard, der nach dem 1953 verstorbenen sowjetischen Machthaber Stalin benannt wurde. Das Ensemble der Wohnbautenentlang der zwei Kilometer langen Straße, die Anfang der 1960er-Jahre in Karl-Marx-Allee umbenannt wurde, verband sozialistischen Klassizismus und preußische Architektur.

Als Gegenentwurf ließ West-Berlin inmitten der Ruinen West-Berlins namhafte Architekten des Modernismus ein Wohnquartier errichten, das Wert auf ein der der Zukunft zugewandtes Design legte: das Hansaviertel.

#DailyDrone: Siedlungen der Berliner Moderne

02:48

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Die dort von Le Corbusier und Walter Gropius entworfenen Gebäude sollen nach dem Wunsch des Berliner Senats ebenso auf die Liste des UNESCO-Welterbes gesetzt werden wie die sowjetisch geprägten Zeitgenossen aus dem Ostteil der Stadt.

Die Waldsiedlung Zehlendorf im äußersten Süd-Westen Berlins soll derweil die sechs bestehenden "Siedlungen der Berliner Moderne" erweitern, die seit 2008 zum UNESCO-Welterbe gehören. Die zwischen 1913 und 1934 errichteten, revolutionären Sozialsiedlungen entstanden größtenteils während der Weimarer Republik - maßgeblich geprägt durch die Vision von Bauhaus-Meistern wie Bruno Taut.

Adaption ins Deutsche: Torsten Landsberg

Stuart Braun Australischer DW-Journalist und Buchautor.