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Beschuss wie zu Zeiten vor Minsk

13. August 2015

In der Ostukraine ist es nach Angaben aus Kiew zum heftigsten Beschuss durch prorussische Rebellen seit der Minsker Waffenstillstands-Vereinbarung gekommen. US-Außenminister Kerry rief zur Einhaltung des Vertrags auf.

Löscharbeiten nach Mörserbeschuss in Donezk (Foto: Reuters)
Löscharbeiten nach Mörserbeschuss in DonezkBild: Reuters/A. Ermochenko

"Es gab 153 Schüsse auf unsere Positionen wie zu den heftigsten Kampfzeiten", erklärte der Chef des ukrainischen Sicherheits- und Verteidigungsrates, Alexander Turtschinow, in der Ostukraine. Er warf den Rebellen auch vor, einen Sturmangriff vorzubereiten. Nach seinen Angaben wurden in den vergangenen 24 Stunden zwei ukrainische Soldaten getötet und zehn weitere verletzt. Nach Turtschinows Angaben gab es die heftigsten Bombardements in der Nähe der Flughafen-Ruinen von Donezk. Ein ukrainischer Militärsprecher wiederum verwies auf Kämpfe in der Nähe eines Ortes rund 50 Kilometer nordöstlich der Stadt.

Mahnende Worte

US-Außenminister John Kerry rief alle Beteiligten zur Einhaltung der in der weißrussischen Hauptstadt Minsk getroffenen Waffenruhe auf. Kerry habe auch mit seinem russischen Amtskollegen Sergej Lawrow telefonisch über die jüngsten Entwicklungen gesprochen, teilte das State Departement in Washington mit.

Die Beobachtermission der Organisation für Sicherheit und Zusammenarbeit in Europa (OSZE) gab bekannt, dass sie den Einsatz schwerer Waffen in den vergangenen Tagen von beiden Seiten beobachtet habe. Auch die OSZE sprach von einer Zunahme der Gewalt.

Seit Beginn dieser Woche wurden bereits aus dem Bereich von Mariupol erbitterte Kämpfe gemeldet. Die strategisch wichtige Hafenstadt am Schwarzen Meer ist die letzte Bastion, die von der ukrainischen Armee im Osten des Landes gehalten wird. Mariupol liegt auf dem Landweg zwischen Russland und der Schwarzmeerhalbinsel Krim, die im März 2014 von Russland annektiert worden war.

Die ukrainische Armee kämpft in der Ostukraine seit dem Frühjahr 2014 gegen prorussische Separatisten. Nach Angaben der Vereinten Nationen wurden in dem Konflikt bislang mehr als 6800 Menschen getötet.

Im Februar war in Minsk mit deutscher und französischer Hilfe ein Abkommen geschlossen worden, das unter anderem eine Waffenruhe und den Abzug schwerer Waffen aus den umkämpften Gebieten in der Ostukraine vorsieht. Immer wieder gibt es Verstöße gegen die Vereinbarung.

qu/uh (rtre, afp)

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