1. Zum Inhalt springen
  2. Zur Hauptnavigation springen
  3. Zu weiteren Angeboten der DW springen

"Bessarabien ist Rumänien"

1. Februar 2002

– Extremistische "Großrumänien-Partei" erläutert in Sendung des Bukarester Rundfunks ihren Standpunkt zur Republik Moldau

Bukarest, 31.1.2002, 1825 GMT, RADIO RUMÄNIEN, rumän.

(...) "Der europäische Status Quo ist so, wie er ist, und wir möchten ihn nicht aus dem Gleichgewicht bringen. Davon abgesehen stellt Rumänien keine expansionistischen Ansprüche. Es möchte, dass das rumänische Volk oder die rumänische Bevölkerung in dem zusammengewürfelten moldauischen Staat frei über seine Zukunft entscheiden kann, ganz gleich ob diese Zukunft in Rumänien liegt oder nicht.

Wir haben das Recht und die Pflicht, das unverantwortliche Verhalten der moldauischen Kommunisten vor die Weltöffentlichkeit zu bringen. Ebenso haben wir das Recht und die Pflicht zu sagen, dass die Menschen in Bessarabien Rumänen sind und dass Bessarabien Rumänien ist. Soviel und nicht mehr.

Ansonsten bleibt uns nur abzuwarten, angespannt aber ruhig abzuwarten. Bessarabien gehört zu jenen Dingen, an die man, wie (der französische Politiker Leon – MD) Gambetta sagte, jeden Tag denken, aber über die man niemals sprechen sollte.

Meine Damen und Herren, es gibt eine ausgewählte Rede, die Nicolae Filipescu 1894 vor der Abgeordnetenkammer hielt. Der bedeutende Politiker, der später zu einem der wichtigsten Befürworter des Eintritts Rumäniens in den Ersten Weltkrieg zum Zwecke der Befreiung Siebenbürgens wurde, wurde damals gebeten zu erklären, warum die rumänische Regierung nicht mehr für die Siebenbürger unternimmt. Die Siebenbürger waren damals einer Politik der Zwangsmadjarisierung ausgesetzt. "Unsere Verpflichtung besteht darin", sagte Nicolae Filipescu, "auf die Gefahr der ethnischen Unterdrückung Tag für Tag hinzuweisen. Ich möchte, dass unsere Diplomatie", sagte er weiter, "unermüdlich auf diese Gefahr aufmerksam macht, aber nicht durch offizielle Noten und nicht durch Ultimaten, sondern durch die Vielzahl der Mittel der Überzeugung, die einer klugen Diplomatie zur Verfügung stehen. Aber", schloss Nicolae Filipescu, "die bedeutendste Stütze in der nationalen Sache ist die Autorität (...) des unabhängigen rumänischen Staates." Das Ergebnis kennen wir. Siebenbürgern befindet sich heute dort, wo es hingehört. Es ist Teil Rumäniens.

So wird es auch mit Bessarabien kommen, und zwar dann, wenn der rumänische Staat wieder stark sein wird. So wird es auch mit Bessarabien kommen, wenn wir ein reiches, modernes, europäisches Land sein werden, ein Land, in dem die Reden der moldauischen Kommunisten zu lächerlicher Demagogie werden, ein Land, das die Kommunisten dorthin schickt, wohin sie gehören: auf den Friedhof der Geschichte.

Schaffen wir dieses starke und blühende Land. Dann kommt Bessarabien auf uns zu. Es liegt einzig und allein an uns, es zu tun. Es liegt einzig und allein an uns, allen Rumänen das Recht auf kulturelle und nationale Identität zu garantieren."

Sie hörten Corneliu Ciontu, den ersten stellvertretenden Vorsitzenden der Partei "Romania Mare" (Großrumänien – MD). Wir weisen darauf hin, dass die Verantwortung für die Meinungen und Standpunkte, die in dieser Sendung geäußert werden, ausschließlich bei den Vertretern der im Parlament vertretenen politischen Parteien liegt. An dieser Stelle beenden wir die heutige Ausgabe der Sendung "Antenne der Parlaments-Parteien". (...) (me)