Pünktlich zur Weihnachtszeit sind die Deutschen so sehr in Kauflaune wie schon seit sechs Jahren nicht mehr. Der Konsumklimaindex, den das Marktforschungsunternehmen GfK jeden Monat ermittelt, wird im Dezember voraussichtlich auf 7,4 Punkte steigen.

Das ist laut GfK der höchste Wert seit sechs Jahren. Die Aussicht auf eine schnelle Belebung der deutschen Konjunktur und die Leitzinssenkung der Europäischen Zentralbank würden dafür sorgen, dass die Bürger mehr Geld ausgäben. Auch die Einkommenserwartungen hätten einen Sprung nach oben gemacht. "Die Verbraucher sehen die Alternative zum Konsumieren - das Sparen - offenbar als immer weniger attraktiv an", so die Einschätzung des Instituts.

Bücher, Kleidung, Handys: Im Schnitt werden die Deutschen dieses Jahr 288 Euro für Weihnachtsgeschenke ausgeben, schätzt die GfK. Die zunehmende Beschäftigung, Lohnerhöhungen und niedrige Zinsen steigerten die Kauflust. Die Deutschen bewerteten ihre eigene Finanzlage so gut wie seit März 2001 nicht mehr. "Die Verbraucher gehen offenbar davon aus, dass die derzeit moderat aufwärts gerichtete deutsche Wirtschaft in den kommenden Monaten mehr und mehr in Schwung kommen wird", schreibt die GfK.

Deutsche Wirtschaft nimmt Fahrt auf

Diese Einschätzung wird auch von Experten geteilt: Die Kreditanstalt für Wiederaufbau (KfW) prognostiziert für dieses Jahr ein Wachstum des Bruttoinlandprodukts um 0,6 Prozent, im kommenden Jahr soll das BIP um zwei Prozent ansteigen. Grund dafür sei, dass das Wachstum in Schwellenländern wie China hoch bleiben werde und Europa die Rezession überwunden habe. Das gebe den deutschen Exporten Rückenwind, die Produktion ziehe an. Dies werde auch zu mehr Investitionen führen: Zum ersten mal seit drei Jahren dürften diese in Deutschland wieder ansteigen, so die Einschätzung der KfW.

hmf/wl (afp, dpa, rtr)