Das Pantheon in Rom gehört mit etwa sieben Millionen Besuchern jährlich zu den führenden Sehenswürdigkeiten der italienischen Hauptstadt. Ursprünglich sollte der Eintritt von 2 Euro schon im Mai eingeführt werden.
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Das römische Pantheon soll womöglich weiter für Besucher gratis bleiben. Wie die Zeitung "Messaggero" (Onlineausgabe Mittwoch) meldete, soll Kulturminister Alberto Bonisoli einen Beschluss seines Vorgängers vom Dezember 2017 aufgeschoben haben, einen symbolischen Eintrittspreis von zwei Euro zu erheben.
Laut der Zeitung steht die mutmaßliche Kehrtwende für einen kulturpolitischen Dissens zwischen der "Fünf-Sterne-Bewegung", der Bonisoli angehört, und dem Koalitionspartner, der "Lega". Deren Parteisekretär, Innenminister Matteo Salvini, hatte vor einigen Tagen in Aussicht gestellt, künftig ein Eintrittsgeld für die in Staatsbesitz befindlichen Kirchen zu erheben.
Dem "Fondo Edifici di Culto", der dem italienischen Innenministerium untersteht, gehören nach eigenen Angaben 820 Kirchengebäude in ganz Italien, darunter kunsthistorisch so bedeutende wie Santa Croce und Santa Maria Novella in Florenz und die Abtei Farfa in Fara di Sabina. In Rom sind es 70 Kirchen, darunter Sant'Andrea della Valle, Sant'Ignazio, Santa Maria del Popolo und Santa Croce in Gerusalemme.
Vor einem Jahr wurde die Einführung eines Eintrittsgeldes mit Ausgaben für den Erhalt des Gebäudes und die Sicherheit der Besucher begründet. Der Besuch von Gottesdiensten sollte aber gratis bleiben. Die Kirchenleitung wolle an der bisherigen Praxis festhalten, "keine finanziellen Schranken für den freien Zugang zu Kultstätten aufzustellen", hieß es.
Im Unterschied zu Städten wie etwa Venedig oder Florenz wäre das Pantheon das erste katholische Gotteshaus in Rom, das ein Eintrittsgeld für Besichtigungen erhebt.
Das Pantheon wurde wohl unter Kaiser Trajan um 114 n. Chr. begonnen als Tempel, der allen Göttern geweiht ist. Unter Kaiser Hadrian wurde es zwischen 125 n. Chr. und 128 n. Chr. fertiggestellt. Über 1700 Jahre lang hatte es, gemessen am Innendurchmesser, die größte Kuppel der Welt. Das auch "La Rotonda" genannte Bauwerk und der Platz davor inmitten der römischen Altstadt sind einer der meistfrequentierten Plätze Roms.In Planung ist neuerdings ein neues Besucherzentrum am Kolosseum. Laut einer am Mittwoch veröffentlichten Ausschreibung der staatlichen Kulturbehörde ist vorgesehen, die touristischen Dienstleistungen in ein eigenes Gebäude am Hügel Celio südlich des Amphitheaters auszulagern. Derzeit befinden sich der Eintrittskartenverkauf und ein Andenkenladen in den antiken Gewölben.
is/ks (kna)
DW-Reporterin Elisabeth Yorck von Wartenburg hat ein halbes Jahr lang in Rom gelebt. Die "Ewige Stadt" ist voller Schätze - unmöglich, alle auf einmal zu entdecken! Hier ihre Tipps für einen Kurztrip.
Tipps für einen Kurztrip nach Rom
DW-Reporterin Elisabeth Yorck von Wartenburg hat ein halbes Jahr lang in Rom gelebt. Die "Ewige Stadt" ist voller Schätze - unmöglich, alle auf einmal zu entdecken! Hier ihre Tipps für einen Kurztrip.
Bild: picture-alliance
Die Highlights zuerst
In Rom gibt es so viel zu sehen, dass selbst ein halbes Jahr nicht ausreicht, alles zu entdecken. Was also tun, wenn man nur drei Tage Zeit hat? Natürlich zuerst die Highlights besichtigen.
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Tag 1 - Kolosseum
Zu den absoluten Highlights zählt das Kolosseum, das größte antike Amphitheater der Welt mit rund 50.000 Plätzen. Da es aber viele anschauen wollen, muss man lange anstehen. Am besten also das Ticket vorher online kaufen.
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Forum Romanum
Man kann auch ein Kombi-Ticket für das Kolosseum und das Forum Romanum kaufen. Das Forum war das Zentrum Roms, wo Cicero seine genialen Reden schwang und die römischen Imperatoren ihre Siege feierten. Heute ist es eine pittoreske Ruinenlandschaft inmitten der modernen Stadt. Mein Tipp: 3D-Rekonstruktionen im Internet helfen dabei, sich das Forum der Antike besser vorstellen zu können.
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Pantheon
Nach einer Pause kann es zu Fuß weiter gehen, denn die nächste Sehenswürdigkeit ist nicht weit: das Pantheon an der Piazza della Rotonda mit seiner beeindruckenden Kuppel. Es war einst ein Heiligtum der Römer für all ihre Gottheiten. Seit dem 16. Jahrhundert wird es als Grabeskirche bedeutender Persönlichkeiten genutzt wie zum Beispiel für den Maler Raffael oder den König Viktor Emanuel II.
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Trevi-Brunnen
Vom Pantheon aus geht’s weiter zu Italiens berühmtesten Brunnen. Wer sich jetzt schon in Rom verliebt hat und zurückkehren will, der wirft über die Schulter eine Münze ins Wasser. Der Legende nach ist das die Garantie für einen zweiten Rom-Besuch. Da es vielen Touristen in der Ewigen Stadt gefällt, landen jährlich rund eine Million Euro im Brunnen.
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Piazza Navona
Ich habe in der Nähe der Piazza Navona gewohnt, einer der schönsten Plätze Roms. Fast jeden Abend bin ich hierher gekommen, um bei einem Drink die wundervolle Abendstimmung zwischen plätschernden Brunnen, barocken Kirchen und Prunkbauten, Restaurants und Cafés zu genießen. Meiner Meinung nach ist dieser Platz der schönste Abschluss einer anstrengenden Besichtigungstour.
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Tag 2 - Petersdom
Erholt geht es am nächsten Tag zum Petersdom. Ganz klar, Rom ist nicht nur für sein antikes Erbe bekannt, sondern auch für seine Vatikanstadt. Dementsprechend sind auch hier die Schlangen lang. Der Petersdom zählt zu den größten Kirchen der Welt und ist von außen und innen prachtvoll gestaltet. Der Taufbrunnen, die Papstgrabmäler und die Statue des heiligen Petrus gehören zu den Highlights.
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Der Vatikan von oben
Der Aufstieg zur Kuppel des Petersdoms ist etwas besonderes, denn es geht an der gewölbten Innenwand der Kuppel entlang bis zur Aussichtsplattform in ca. 117 Meter Höhe. Dabei gilt es mehr als 550 Stufen zu überwinden. Oben angekommen hat man einen herrlichen Blick auf den Petersplatz und die Stadt.
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Engelsburg
Wenn man schon im Vatikan ist, dann lohnt sich auch ein Abstecher zur Engelsburg. Das Gebäude wurde im 2. Jahrhundert als Mausoleum für den römischen Kaiser Hadrian errichtet und später als Festung ausgebaut. Über einen Geheimgang vom Apostolischen Palast zur Engelsburg konnten sich die Päpste bei Gefahr hinter die trutzigen Mauern flüchten. Heute beherbergt das runde Gebäude das Nationalmuseum.
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Eis und Pizza
Nach zwei Sightseeing-Tagen sollte man sich unbedingt ein Eis gönnen. Viele Eisdielen haben eine riesige Auswahl an Geschmäckern. Mein Lieblingseis war Bacio - ein "Kuss" aus Schokolade und Haselnuss. Oder aber ein Stück Pizza auf die Hand und dann einfach durch die Straßen Roms bummeln. Meist hatte ich neben dem Piazza Navona ein bestimmtes Ziel:
Bild: picture-alliance/dpa/V.Coraggio
Spanische Treppe
Die Spanische Treppe, umringt von Straßencafés, Restaurants und Modeboutiquen, zählt noch heute zu den größten Freitreppen der Barockzeit. Hier treffen sich viele Touristen und Einheimische, die auf den Stufen sitzen, flanieren und quatschen. Künstler führen ihre Kunststücke auf, Straßenverkäufer bieten ihre Waren feil. "La vita è bella" (Das Leben ist schön) ist hier das Motto.
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Tag 3 - Vor den Toren Roms
Rom ist wunderschön, kann aber auch sehr anstrengend sein. Es ist oft heiß, der Straßenverkehr chaotisch, viele Menschen sind unterwegs, Taschendiebe versuchen ihr Glück. Daher wäre mein Tipp, am letzten Tag vor die Tore Roms zu fahren. Denn auch in der Umgebung gibt es viel zu entdecken. Wie die Via Appia Antica, die im Römischen Reich einer der wichtigsten Handelsstraßen Italiens war.
Bild: picture-alliance/AP Photo/M. Barbero
Ostia Antica
Mit dem Zug kommt man bequem nach Ostia Antica, Roms antike Hafenstadt mit ehemals 50.000 Einwohnern. Das Ruinengebiet mit Thermen, Theatern, Tempeln und Wohnhäusern ist so weitläufig, dass sich die Touristen verteilen und man ganz in Ruhe in die antike Welt der Römer eintauchen kann. Manche Gebäude sind so gut erhalten, dass man nicht so viel Vorstellungsvermögen wie beim Forum Romanum braucht.
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Sonne, Strand, Meer
Bella Italia ohne Strand und Meer? Nicht in Rom! Von Ostia Antica ist es nicht mehr weit an den Hausstrand der Römer in Lido di Ostia. Hier ist meist sehr viel los und viele lassen ihren Müll liegen, aber wenn man ein Plätzchen für sich findet, am besten weiter südlich, kann man hier wunderbar seinen Kurztrip nach Rom ausklingen lassen.