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Politik

Bewaffnete töten 26 Kopten in Ägypten

26. Mai 2017

Die Terrorserie gegen die Christen in Ägypten reißt nicht ab: Bei einem Angriff auf einen Bus mit Kopten wurden in der Nähe von Kairo mindestens 26 Menschen getötet.

26 Tote bei Angriff auf Bus mit Christen in Ägypten  in der Nähe der Stadt Al-Minja
Bild: picture alliance/dpa/H. El-Foly

Das teilte ein Sprecher des ägyptischen Innenministeriums mit. Zuvor hatte das Staatsfernsehen berichtet, Bewaffnete hätten den Bus südlich der Hauptstadt Kairo angegriffen. Aus Sicherheitskreisen hieß es, Unbekannte hätten in der Nähe der Stadt Al-Minja das Feuer auf das Fahrzeug eröffnet. Die Hintergründe der Tat waren zunächst unklar. Laut Sicherheitsquellen waren die Opfer auf dem Weg zu einem Kloster. In der Region um Al-Minja leben zahlreiche Christen.

Ägyptens Christen waren bereits mehrfach Ziel von Anschlägen. Anfang April starben am Palmsonntag bei einem Doppelanschlag auf Kirchen in Alexandria und in Tanta mehr als 45 Menschen. Die Terrormiliz "Islamischer Staat" (IS) reklamierte die Taten für sich. Anfang Mai drohten die Extremisten mit neuen Angriffen auf Christen. Muslime sollten Ansammlungen von Christen und Ausländern aus dem Westen meiden, warnte ein namentlich nicht genannter Anführer der Gruppe in einem Interview der IS-Publikation "Al-Nabaa". Er forderte Muslime auch dazu auf, Einrichtungen der ägyptischen Armee, Polizei und Regierung fernzubleiben. 

Pontifex sichert Solidarität zu

Papst Franziskus verurteilte den Anschlag von Ägypten als "barbarisch". Er sei "tief betrübt" über diesen "sinnlosen Akt des Hasses". Besonders erinnerte er an die Kinder, die bei dem Attentat ums Leben kamen. In einem Telegramm an Ägyptens Staatspräsident Abdel Fattah al-Sisi versicherte er allen Betroffenen seine Solidarität. 

Christen machen rund zehn Prozent der mehr als 90 Millionen Ägypter aus. Papst Franziskus hatte Ägypten Ende April bei einem Besuch in Kairo im Kampf gegen religiösen Extremismus und Terror gegen Christen in die Pflicht. Die Probleme müssten sofort angegangen werden, "um ein noch schlimmeres Abdriften in die Gewalt zu vermeiden", sagte der Pontifex bei einem Treffen mit Staatschef al-Sisi.

Die deutsche Bundesregierung verurteilte den Überfall vom Freitag als "schrecklichen Angriff" und "Terrorismus gegen Menschen anderen Glaubens". 

sti/ml (rtre, dpa, afp) 

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