Bezahlen mit Kreditkarte soll billiger werden
24. Juli 2013
Die EU-Kommission verspricht den Verbrauchern durch eine Gebührenbegrenzung für Kredit- und Bankkarten Einsparungen in Milliardenhöhe. Der Wettbewerb werde durch die Gebührensenkung angekurbelt, so dass im Einzelhandel die Kosten für bargeldlose Zahlungen sinken könnten und der Verbraucher letztlich von niedrigeren Preisen profitieren werde, erklärte EU-Wettbewerbskommissar Joaquin Almunia am Mittwoch in Brüssel.
Nach Schätzungen der Kommission könnte dies zu einer Entlastung der Verbraucher von insgesamt sechs Milliarden Euro führen. Alle Zahlungsdienste zusammen kosteten heute 130 Milliarden Euro im Jahr, ergänzte Binnenmarktkommissar Michel Barnier. "Diese Kosten kann sich unsere Wirtschaft nicht leisten."
Gedeckelte Überweisungskosten
Die EU will nach jahrelangem Streit mit den großen Kreditkartenanbietern Visa und Mastercard einen Höchstpreis durchsetzen. Gedeckelt werden sollen die Transaktionsgebühren, die die Bank eines Händlers an die Bank des Käufers zahlen muss.
Bei Kreditkarten dürfen nach dem Gesetzentwurf nur noch 0,3 Prozent der bezahlten Summe berechnet werden. In Deutschland käme das den Kunden besonders zugute. Hier berechnete Visa im vergangenen Jahr mit mehr als 1,6 Prozent den höchsten Satz in allen 28 EU-Staaten.
Auswuchs des Wettbewerbs
Visa und Mastercard hatten die jetzt als Standard geplanten Gebührengrenzen bereits akzeptiert. Laut Kommission sind die Gebühren ein Auswuchs des Wettbewerbs unter den Kartenanbietern, die damit die Banken locken. Die Einnahmen daraus würden für Anreizprogramme genutzt, bei denen die Kunden etwa für einen Kreditkarten-Vertrag mit Flugmeilen belohnt werden. Solche Geschenke soll die Allgemeinheit nach Ansicht der EU nicht mehr bezahlen.
Das in Deutschland weit verbreitete EC-System funktioniert einfacher, als dies in der Regel bei Kreditkarten-Systemen der Fall ist. Es ist daher von den Plänen der Kommission ausgenommen. Die EU-Vorlage setzt bei den sogenannten Interbanken-Entgelten an, die der Kommission schon lange ein Dorn im Auge sind. Diese Gebühr stellt die Bank eines Kunden der Bank eines Händlers in Rechnung, wenn der Verbraucher beim Händler per Karte zahlt.
ul/det (rtr, dpa, afp)