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BHP Billiton setzt Großprojekte aus

22. August 2012

Der Rohstoffriese BHP Billiton spürt, dass sich weltweit die Konjunktur abschwächt. Der Gewinn des Konzerns ist heftig eingebrochen. Investitionen werden auf Eis gelegt.

Australische Nickel-Mine (Foto: dpa)
Australien Nickel Mine in Ravensthorpe Giganten beherrschen den Eisenerz-MarktBild: picture-alliance/dpa

Der weltgrößte Bergbaukonzern BHP Billiton stellt sich auf schwierigere Zeiten ein. Nach einem Gewinneinbruch im Ende Juni beendeten Geschäftsjahr verschob das britisch-australische Unternehmen am Mittwoch Investitionsentscheidungen im Volumen von rund 68 Milliarden US-Dollar, das sind etwa 55 Milliarden Euro. Dazu zählt auch der geplante Ausbau der australischen Mine Olympic Dam zur größten Abbaustelle von Uran weltweit.

Bei BHP fiel der Gewinn im Geschäftsjahr 2011/2012 nach Angaben des Konzerns um 35 Prozent auf 15,4 Milliarden US-Dollar. Vorstandschef Marius Kloppers hatte angekündigt, auf seinen Jahresbonus zu verzichten. Beim Rivalen Rio Tinto war der Gewinn in der ersten Hälfte dieses Jahres um mehr als ein Fünftel gesunken, Xstrata verdiente sogar ein Drittel weniger. Auch der Rohstoffhändler Glencore behielt gut ein Viertel weniger Gewinn übrig.

Weltweit sinkende Rohstoffpreise

Die weltgrößten Bergbaukonzerne und Händler von Rohstoffen sehen sich mit sinkenden Preisen beispielsweise bei Eisenerz, Nickel und Zink konfrontiert. Wachsende Sorgen um das Wirtschaftswachstum machen der Branche zu schaffen. Grund für die schwache Entwicklung ist ein Nachlassen der weltweiten konjunkturellen Dynamik. Vor allem in China, dem global größten Nachfrager nach Rohstoffen, läuft es nicht mehr so gut wie in den vergangenen Jahren. Dadurch sinken die Preise. BHP Billiton leidet dabei besonders unter dem Rückgang der Notierungen für Gas und Kupfer.

BHP hatte sich im vergangenen Jahr ein 80 Milliarden Dollar schweres Investitionsprogramm bis Ende 2015 verordnet. Davon liegt nun vieles auf Eis, auch der Ausbau eines Erzhafens in Westaustralien und ein Kaliprojekt in Kanada. Der Konzern betonte zwar, dass an bereits getroffenen Entscheidungen für Investitionen von 22,8 Milliarden Dollar in 20 Abbauprojekte nicht gerüttelt werde. Allerdings werde es im neuen Geschäftsjahr auch keine weiteren Freigaben für andere Großprojekte geben.

Mit der Verschiebung von Olympic Dam - in das BHP nach Analystenschätzungen allein rund 33 Milliarden Dollar stecken wollte - riskiert das Unternehmen auch die Genehmigung der Behörden. Der Bundesstaat South Australia hatte dem Konzern für die Investitionsentscheidung in die Uran- und Kupfer-Lagerstätte eine Frist bis zum 15. Dezember dieses Jahres gesetzt.

Lo/ qu (dpa, rtrd)