Biden besucht durch Tornado zerstörte Stadt in Mississippi
31. März 2023
Der Tornado wütete vor einer Woche in der Stadt Rolling Fork und hinterließ binnen einer Stunde eine Schneise der Verwüstung. Der Präsident will helfen.
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"Sie sind nicht alleine", sagte US-Präsident Joe Biden inmitten von Trümmern zerstörter Häuser und entwurzelter Bäume. "Das amerikanische Volk wird Ihnen beistehen. Es wird Ihnen helfen hier durchzukommen - und ich auch", versprach Biden, der die 2000-Einwohner-Gemeinde zusammen mit seiner Frau Jill besuchte. Sie trafen unter anderem den Bürgermeister der Stadt und betroffene Anwohner.
Volle Kostenübernahme für 30 Tage
Der Präsident kündigte für Montag die Eröffnung eines lokalen Katastrophenzentrums an, wo sich betroffene Anwohner Hilfe suchen könnten. Zudem wolle seine Regierung 30 Tage lang die vollen Kosten für die Notfallmaßnahmen von Mississippi übernehmen wird, so ein Beamter des Weißen Hauses. Diese Maßnahmen können das Entfernen von Trümmern, das Betreiben von Notunterkünften und das Bezahlen von Überstunden an Ersthelfer umfassen, sagte der Beamte.
Tote und Zerstörung
Teile von Mississippi waren vor einer Woche von heftigen Stürmen heimgesucht worden. Mindestens 26 Menschen wurden dort und in dem angrenzenden Bundesstaat Alabama dadurch getötet. Vor allem in den Städten Silver City und Rolling Fork nahe Jackson in Mississippi richtete der Tornado Verwüstung an. Es wurden Dächer von Häusern gerissen, Bäume entwurzelt und Stromleitungen beschädigt.
Tödlicher Tornado verwüstet Süden der USA
Mit unglaublicher Zerstörungskraft hat ein Tornado weite Teile des südlichen US-Bundesstaats Mississippi verwüstet. Mindestens 25 Menschen starben. Die Behörden rechnen mit weiterem Extremwetter.
Bild: Cheney Orr/REUTERS
Dutzende Tote durch Tornado
Im Bundesstaat Mississippi im Süden der USA hat ein Tornado schwere Verwüstungen angerichtet. Die Behörden zählten mindestens 25 Tote und Dutzende Verletzte. Am Sonntagabend waren in Mississippi und Alabama noch mehr als 61.000 Menschen ohne Strom. Während der Nationale Wetterdienst bereits vor weiteren "Superzellengewittern" warnt, werden die Such- und Rettungsaktionen fortgesetzt.
Bild: Fatih Aktas/Anadolu Agency/picture alliance
Eine Schneise der Verwüstung
Der Sturm schlug eine mehr als 160 Kilometer lange Schneise der Verwüstung durch mehrere Ortschaften. Mit der Kraft von 320 Kilometer Windgeschwindigkeit zerstörte der Tornado Häuser, entwurzelte Bäume und machte manche Orte nahezu dem Erdboden gleich, berichteten Augenzeugen.
Bild: Julio Cortez/AP Photo/picture alliance
Familien besonders betroffen
Der südliche Bundesstaat Mississippi gehört zu den ärmsten der USA. Die Zerstörung trifft die Menschen und Kommunen deshalb besonders hart. "Wir wissen, dass Familien alles verloren haben", so Deanne Criswell, Direktorin der Bundesbehörde für Naturkatastrophen. Bundesmittel zum Wiederaufbau mit Zuschüssen für Notunterkünfte, Hausreparaturen und günstigen Darlehen wurden bereitgestellt.
Bild: CHANDAN KHANNA/AFP
Durch die Trümmer zum Kühlschrank
Der 18-jährige Jeremiah Staplton bewegt sich vorsichtig durch das zerstörte Haus seines Großvaters in Rolling Fork, Mississippi, um Lebensmittel aus dem Kühlschrank zu besorgen. Bei der Zerstörung wurden Autos durch die Luft geschleudert und Dächer von Häusern gefegt. Das Haus von Jeremiahs Großvaters wurde von einem umgestürzten Baum zerquetscht.
Bild: Cheney Orr/REUTERS
"Meine Stadt ist weg"
Die Kleinstadt Rolling Fork, im Westen des Bundesstaates, wurde durch den Tornado fast vollständig verwüstet. "Meine Stadt ist weg", sagte Bürgermeister Eldridge Walker. Der Tornado wird laut Nationalen Wetterdienst aufgrund seiner Langlebigkeit und Stärke der zweithöchsten Stufe EF4 der in den USA gebräuchlichen Skala eingeordnet.
Bild: Cheney Orr/REUTERS
Jede Hilfe wird gebraucht
Freiwillige verteilen Wasserflaschen in Rolling Fork, hier wird jede Hilfe gebraucht. Etwa 30 Prozent der Einwohner der Kleinstadt leben unterhalb der Armutsgrenze. Viele Menschen wohnten in ausgebauten Wohnwägen, aber auch Häuser aus Stein hätten der Zerstörungskraft des Tornados wohl nicht standgehalten. Der Wiederaufbau wird Jahre dauern.
Bild: Cheney Orr/REUTERS
Rettung der letzten Habseligkeiten
Familie McKnight schützt sich vor Regen und sammelt ein, was noch zu retten ist. Der Tornado hat ihr Hab und Gut zerstört und verstreut. Obwohl Tornados im Süden und im Zentrum der USA recht häufig vorkommen, war die Zerstörungskraft der Windhose am Freitagabend ungewöhnlich groß. In Mississippi wird aktuell wieder vor Extremwetter gewarnt, Tornados aber sind schwer vorauszusagen.
Bild: Cheney Orr/REUTERS
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Weil Mississippi als ärmster Bundesstaat der USA gilt, treffen derartige Katastrophen die Menschen dort besonders hart. Der Wiederaufbau könnte sich über viele Jahre hinziehen. In der fast völlig zerstörten Kleinstadt Rolling Fork wohnten viele Menschen in ausgebauten Wohnwagen. Ein großer Teil der Bevölkerung lebt unterhalb der Armutsgrenze des Landes.
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Drei Tote bei weiterem Tornado in Arkansas
Nur wenige Stunden nach Bidens Besuch in Mississippi wütete ein Tornado im US-Bundesstaat Arkansas. Auf Bildern lokaler Fernsehsender waren entwurzelte Bäume, umgekippte Fahrzeuge und abgedeckte Dächer zu sehen. Nach Angaben der Gouverneurin von Arkansas, Sarah Huckabee Sanders, kamen in der Stadt Wynne mindestens zwei Menschen ums Leben. "Es hat in Zentral-Arkansas erhebliche Schäden gegeben", schrieb Huckabee Sanders auf Twitter. Dutzende Bewohner seien verletzt worden. Sie habe den Notstand ausgerufen und die Nationalgarde aktiviert. Der Landkreis Pulaski, in dem die Hauptstadt Little Rock liegt, bestätigte inzwischen einen dritten Todesfall.
Schwere Stürme wurden auch aus dem nördlichen Bundesstaat Illinois gemeldet. In der Kleinstadt Belvidere stürzte während eines Heavy-Metal-Konzerts ein Teil des Daches einer Konzerthalle ein. Der Feuerwehr zufolge kam ein Mensch ums Leben, 28 erlitten Verletzungen.