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Politik

"Große Nationen arbeiten ihre dunklen Seiten auf"

2. Juni 2021

US-Präsident Biden hat an das Massaker an schwarzen Menschen in Tulsa vor 100 Jahren erinnert. In seiner Rede rief er die Amerikaner auf, sich mit dem Rassismus in der Geschichte ihres Landes auseinanderzusetzen.

USA Präsident Biden 100. Jahrestag Massaker von Tulsa
Nicht so tun, als wäre es nie passiert: US-Präsident Joe BidenBild: Carlos Barria/REUTERS

"Das ist es, was große Nationen tun. Sie arbeiten ihre dunklen Seiten auf", sagte US-Präsident Joe Biden bei einem Besuch in Tulsa im Bundesstaat Oklahoma. Rassistischer Hass habe die Gesetze und die Kultur in den USA mitgeprägt.

"Wir tun uns keinen Gefallen, wenn wir so tun, als wäre das alles nie passiert und als hätte das keine Auswirkungen auf uns heute", fügte Biden hinzu. Er betonte, nach Einschätzung der amerikanischen Geheimdienste gehe die größte Gefahr für die USA von rechtsextremistischem Terrorismus aus.

Die Geschwister Viola Fletcher und Hughes Van Ellis (Bildmitte) haben das Massaker vor 100 Jahren überlebtBild: Carlos Barria/REUTERS

Biden kam in Tulsa mit den letzten drei noch lebenden Zeitzeugen des Massakers zusammen. Sie sind nach Angaben des Weißen Hauses heute zwischen 101 und 107 Jahre alt.

Biden will Wohlstandslücke schließen

Am 1. Juni 1921 hatte ein weißer Mob das Viertel Greenwood angegriffen und nach Schätzungen rund 300 Schwarze getötet, die Häuser und Wohnungen von etwa 10.000 Menschen wurden zerstört.

Greenwood war trotz der damals in den USA noch gesetzlich verankerten Diskriminierung Schwarzer ein Ort gewesen, an dem eine sehr erfolgreiche schwarze Gemeinschaft gewachsen war. Das Viertel wurde daher häufig als "Schwarze Wall Street" bezeichnet.

Auch heute ist die Diskriminierung von Schwarzen in Tulsa und den gesamten USA noch ein ProblemBild: John Locher/AP Photo/picture alliance

Biden kündigte in Tulsa Maßnahmen an, mit denen die Wohlstandslücke zwischen Weißen und ethnischen Minderheiten in den USA verkleinert werden soll. Seine Regierung will nach eigenen Angaben unter anderem den Kampf gegen Diskriminierung auf dem Immobilienmarkt verstärken und Unternehmen, die Angehörigen von Minderheiten gehören, 50 Prozent mehr Aufträge geben.

gri/cw (dpa, afp, rtr)

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