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Bier-Markt: Anheuser-Busch erneut abgeblitzt

7. Oktober 2015

Anheuser-Busch InBev ist bereits der globale Bier-Marktführer. Das reicht dem Brauereigiganten nicht. Er legt erneut ein Übernahmeangebot für seinen Konkurrenten SABMiller vor. Der Rivale winkt ab.

Bier verschiedene Sorten
Bild: Colourbox

Der weltgrößte Bierbrauer Anheuser-Busch InBev ist erneut bei seinem größten Rivalen abgeblitzt. Auch der auf zuletzt 104 Milliarden Dollar angehobene Kaufpreis liege noch deutlich unter dem Firmenwert, teilte der umworbene britische Konkurrent SABMiller am Mittwoch mit. Bei dem Brauer von Grolsch und Pilsner Urquell handele es sich schließlich um das "Kronjuwel" der Branche, betonte Chairman Jan du Plessis. Anheuser-Busch hat bereits wiederholt den Geldhahn weiter aufgedreht. Ob der Branchenprimus die Nummer Zwei nun feindlich übernehmen will, ließ Anheuser-Busch-Chef Carlos Brito offen. Sollte die Megafusion klappen, würde weltweit jedes dritte Bier aus einer Brauerei des fusionierten Konzerns kommen.

Anheuser-Busch, der unter anderem Beck's und Budweiser anbietet, will mit der Übernahme vor allem seine Präsenz in Afrika ausbauen und verspricht sich dort deutliches Wachstum. In Westeuropa und Nordamerika war das Geschäft zuletzt schwierig. Vor allem in den USA erfreuen sich Biere von unabhängigen kleinen Brauereien immer größerer Beliebtheit und luchsen den Branchenriesen Marktanteile ab.

Biere aus einer SABMiller-BrauereiBild: Getty Images

Die Briten sehen die Notwendigkeit für einen Zusammenschluss jedoch nicht und zeigen den Belgiern weiter die kalte Schulter. Auch das neue Gebot von 42,15 Pfund je Aktie bewerte die Firma immer noch nicht angemessen. Die Ablehnung sei einstimmig erfolgt, mit Ausnahme der Vertreter des Großaktionärs Altria. Der Tabakkonzern mit einem Anteil von 26,56 Prozent teilte bereits mit, die Übernahmepläne zu unterstützen. AB InBev hatte neben der Bargeld-Offerte auch ein gemischtes Angebot mit Bargeld und Aktien unterbreitet, um Großaktionäre mit einer Beteiligung am fusionierten Konzern zu locken.

Brauer schluckt Brauer

Seit Jahren werden weltweit immer mehr Brauereien von der Konkurrenz geschluckt. Die vier größten Braukonzerne kontrollieren bereits jetzt die Hälfte des Weltmarkts. Anheuser-Busch InBev bestimmt vor allem den lateinamerikanischen Markt. SABMiller ist in Afrika stark. In beiden Regionen steigt der Bierkonsum seit einiger Zeit.

Deutscher Biermarkt: Viele Sorten, viele BrauereienBild: picture-alliance/dpa/L. Schulze

In Deutschland gibt es noch immer viele unabhängige, zum Teil allerdings sehr kleine Brauereien. Sie bieten etwa 5.000 Biermarken an. Deutschland ist nach China, den USA und Brasilien der viertgrößte Bierproduzent der Welt - vor Mexiko und Russland.

zdh/ar/nm (rtr, afp)

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