Zwei Fotografen der Berliner Agentur OSTKREUZ wollten gerade ihre Ausstellung in Paris eröffnen, als der Terror in der französischen Hauptstadt losbrach. Am Tag danach fotografierten sie eine erstarrte Stadt.
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Bilder der Trauer: OSTKREUZ-Fotografen dokumentieren in Paris das Unfassbare
Zwei Fotografen der Berliner Agentur OSTKREUZ wollen gerade ihre Ausstellung in Paris eröffnen, als der Terror ausbricht. Am Tag danach fotografieren sie eine französische Hauptstadt in Schockstarre.
Bild: Maurice Weiss/OSTKREUZ
Paris unter Schock
Nach den Anschlägen vom 13. November versammelten sich viele Menschen im Gedenken an die Opfer. 25 Jahre vorher hatten sich sieben ostdeutsche Fotografen - unter friedlicheren Umständen - in einem Pariser Café getroffen. Der damalige Präsident Mitterrand lud die Künstler ein, ihre Arbeiten zu zeigen. Sie gründeten anschließend die Agentur OSTKREUZ.
Bild: Annette Hauschild/OSTKREUZ
Am Tag danach
Die Agentur OSTKREUZ ist heute weltweit angesehen. Maurice Weiss, der in Frankreich geboren wurde und in Berlin lebt, und Annette Hauschild waren in Paris unterwegs, als Terroranschläge die Stadt erschütterten. Statt der geplanten Ausstellungseröffnung zum 25. Agentur-Jubiläum dokumentierten die Fotografen nun die Schockstarre der französischen Hauptstadt.
Bild: Maurice Weiss/OSTKREUZ
Straße der Tränen
In der Nacht der Anschläge verbarrikadierten sich viele Menschen in ihren Wohnungen. Am Samstag wurden die Straßen dann zum Schauplatz kollektiver Trauer. Dieser junge Mann brach in Tränen aus. Selbst für einen erfahrenen Fotografen wie Maurice Weiss war das schwer mitanzusehen. "Es ist dann auch schwierig, Distanz zu wahren", sagte er.
Bild: Maurice Weiss/OSTKREUZ
Wenn Worte fehlen
Am Samstag, den 14. November, erfasste Paris eine gruselige Stimmung, erinnern sich die Fotografen. Alle waren sprachlos, viele starten hoffnungslos in die Ferne. Diese Schockstarre zu dokumentieren, war wichtig für die beiden OSTKREUZ-Fotografen. "Fotografieren hat etwas Therapeutisches", sagte Weiss.
Bild: Maurice Weiss/OSTKREUZ
Wie ausgestorben
Das ganze Land stand unter Spannung, als Präsident Hollande umgehend den Ausnahmezustand erklärte. Dieses Foto von Annette Hauschild zeigt die Silhouetten zweier schwer bewaffneter Soldaten auf dem wie ausgestorben wirkenden Pariser Flughafen Charles de Gaulle.
Bild: Annette Hauschild/OSTKREUZ
Internationaler Treffpunkt
"Le Carillon" war eine der Bars, die die Terroristen unter Beschuss nahmen. Ein Algerier hatte sie 1975 eröffnet. Seither hatte sie ihre internationale Atmosphäre bewahrt. Vor allem junge Pariser mögen die Bar wegen des heruntergekommenen Looks und des billigen Biers. Freunde und Stammkunden kamen tags darauf vorbei, um der Opfer zu gedenken.
Bild: Annette Hauschild/OSTKREUZ
Anschlag auf die Sorglosigkeit
Mit Freunden in eine Bar oder zu einer kulturellen Veranstaltung gehen: So sah der typische Freitagabend von vielen jungen Parisern aus. Der Terror hat sie ihrer Sorglosigkeit beraubt. Was jetzt wohl aus den Ritualen der Jugendlichen wird?
Bild: Maurice Weiss/OSTKREUZ
Rituale der Trauer
Schwierige Momente einzufangen gehört zu den Stärken der OSTKREUZ-Fotografen. Zwei Wochen nach den Attentaten ist der Wachs der Kerzen kalt. Der erste Schock ist vielen Arten der Trauer gewichen. Paris hat seiner Opfer in einer offiziellen Zeremonie am Freitag gedacht.
Bild: Annette Hauschild/OSTKREUZ
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Eigentlich sollte es ein schöner Abend werden. Fotografen der Berliner Agentur OSTKREUZ waren nach Paris gereist, um mit einer Ausstellung ihr 25-jähriges Bestehen zu feiern. Doch es kam anders: Die französische Hauptstadt wurde Opfer mehrerer Anschläge durch die IS. Einen Tag danach, am 14. November, zogen der französische Fotograf Maurice Weiss und seine Kollegin Annette Hauschild mit der Kamera los, um die Folgen des Terrors zu dokumentieren.
OSTKREUZ wurde im Herbst 1990 von sieben Männern und Frauen gegründet. Namensgeber der Agentur ist ein Berliner Bahnhof. Der erinnere in seiner Form an eine Windrose, "weil sich in ihm die Linien aller Himmelsrichtungen treffen", schreiben die Fotografen. Der Name stehe einerseits für ihren Standort im Osten Berlins, andererseits sei er ein Symbol dafür, dass man jederzeit in alle Richtungen aufbrechen könne. Heute zählt OSKTREUZ zu den bekanntesten Fotoagenturen Deutschlands.