Fotos sind Momentaufnahmen, die für Sekunden den Lauf der Welt anhalten. Sie dokumentieren, in welchem Ausmaß Kriege, Revolutionen, politische Umbrüche oder terroristische Attentate die Menschlichkeit ausblenden.
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Bilder, die die Welt bewegten
Fotos sind Momentaufnahmen, die für Sekunden den Lauf der Welt anhalten. Sie dokumentieren, in welchem Ausmaß Kriege, Revolutionen, politische Umbrüche oder terroristische Attentate die Menschlichkeit ausblenden.
Bild: picture-alliance/dpa/AFP
Vietnamkrieg 1972
Dieses Foto gilt als Ikone der Kriegsfotografie. Wenige Minuten nachdem Flugzeuge das Kriegsgebiet in Vietnam mit Napalmbomben bombardiert haben, versucht die neunjährige Kim Phúc,mit schwersten Verbrennungen auf der Haut vor den Angriffen zu fliehen. Das Bild hat die weltweite Diskussion um ein Ende des Vietnamkriegs stark beeinflusst. Das Mädchen überlebte und zog später nach Kanada.
Bild: picture-alliance/AP Images
Olympia-Attentat in München 1972
Größer konnte der Kontrast nicht sein: fröhliche, unbeschwerte Olympische Spiele in München 1972. Am elften Tag dann die schockierende Nachricht: Geiselnahme der israelischen Sportler im Olympischen Dorf. Elf Geiseln und ein deutscher Polizist werden ermordet. Fünf der palästinensischen Terroristen werden erschossen. Dieses Bild ging durch die Weltpresse.
Bild: dapd
Ermordung John F. Kennedys 1963
Ein Moment, der die Weltgeschichte veränderte: am 22. November 1963 wurde John F. Kennedy im texanischen Dallas im offenen Wagen erschossen. Der junge US-Präsident kämpfte gegen Rassentrennung, plante wichtige Reformen und bot auf dem Höhepunkt des Kalten Krieges den Kommunisten die Stirn. Die Nachricht von dem Attentat auf den amerikanischen Präsidenten erschütterte die Menschen zutiefst.
Bild: picture-alliance/dpa
Studentenproteste Berlin 1967
Am 2. Juni 1967 eskalieren die Studenten-Demonstrationen in Berlin. Die Geschehnisse laufen aus dem Ruder, die Polizei setzt Wasserwerfer ein. In der Dunkelheit fällt auf einmal ein Schuss. Wenig später liegt der junge Student Benno Ohnesorg blutend auf dem Boden, getroffen vom Schuss aus einer Polizeipistole. Dieses Ereignis war letztendlich der Auslöser der Studentenunruhen des Jahres 1968.
Bild: AP
Platz des Himmlischen Friedens 1989
Am 5. Juni 1989 steht auf einmal ein Mann auf dem Platz des Himmlischen Friedens in Peking. Allein, in der Hand eine Einkaufstüte. Vor ihm haben in bedrohlicher Nähe die Panzer gestoppt, die bei dem Massaker auf dem Tian'amen-Platz die Demonstrationen der chinesischen Studenten gewaltsam niedergewalzt hatten. Der AP-Fotograf Jeff Widener hat es aus dem 6. Stock des Beijing Hotels aufgenommen.
Bild: AP
Afghanistan-Krieg 1984
Magnum-Fotograf Steve McCurry hat dieses Fotos von einem afghanischen Mädchen während der sowjetischen Okkupation Afghanistans gemacht. Es gilt auch als Symbol für die verzweifelte Lage der Flüchtlinge aus dem Afghanistan-Krieg. Als Titelbild der Zeitschrift "National Geographic" ging es 1985 um die Welt.
Bild: STAN HONDA/AFP/Getty Images
Attentat am 11. September 2001
Diese traumatisierte Frau irrt vollständig mit Asche bedeckt durch die Trümmer des World Trade Centers, kurz nach dem Zusammensturz der TwinTowers in New York. Ihr Name war Marcy Borders, erst viel später wurde ihre Identität bekannt. Als "Dust Lady" ist sie in der ganzen Welt bekannt geworden. Die Terroranschläge hat sie zwar überlebt. Sie starb am 26. August 2015 an Magenkrebs.
Bild: picture-alliance/dpa/AFP
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Das schockierende Bild des kleinen Jungen Aylan, der bei der Flucht seiner Familie im Mittelmeer ertrunken ist, hat nicht nur im Netz, sondern weltweit in allen Medien große Diskussionen ausgelöst: Soll man dieses erschütternde Foto überhaupt zeigen?
Mit seinen Eltern und seinem kleinen Bruder wollte der drei Jahre alte Aylan dem Krieg in Syrien entkommen, aber die beiden Kinder haben es nicht geschafft. Die Behörden in Kanada verweigerten der syrischen Familie die Einreisegenehmigung, um zu ihren Verwandten zu kommen, weil sie nicht als Flüchtlinge beim UNCR registriert waren. Nach zwei gescheiterten Fluchtversuchen, stiegen sie, wie viele ihrer Landsleute, in ein Boot zur griechischen Insel Kos. Das völlig überladene Boot kenterte bei hohem Wellengang, der Vater konnte sein Kind nicht retten. Auch die Mutter und der fünjährige Bruder sind ertrunken.
Das Foto hat die türkische Pressfotografin Nilüfer Demir am Strand der Touristenhochburg Bodrum gemacht: Die kleine Leiche des Jungen liegt angeschwemmt am Strand. Ein zweites Foto von ihr zeigt einen türkischen Polizisten, der den leblosen Körper an Land trägt. Die Fotografin sagte in einem Interview, sie wünsche sich, dass durch dieses Foto endlich über "die Tragödie dieser Menschen" nachgedacht werde. Überall auf der Welt.
Die Kulturredaktion der Deutschen Welle hat weitere Bilder zusammengestellt, die zu in der Vergangenheit die Welt erschüttert haben. Zum Teil sind sie zu Symbolen für gesellschaftliche Missstände, Kriege, Terror und die Versäumnisse der Politik geworden - und Teil unseres kollektiven Gedächnisses. Ihre Veröffentlichung hat weltweit zur Bewusstseinsveränderung vieler Menschen beigetragen. Vielen wurde erst danach richtig bewusst, was für menschliche Tragödien hinter solchen Ereignissen stehen.