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Bildungsniveau deutlich geringer als erhofft

20. Juli 2016

Jeder zweite Flüchtling, der nach Deutschland kommt, ist laut Bundesagentur für Arbeit nur für Hilfsjobs geeignet. Knapp drei Viertel der arbeitssuchenden Migranten haben demnach keine Ausbildung.

Flüchtlinge im Sprachkurs (Foto: picture-alliance/dpa)
Neben der Qualifikation für den Job die größte Hürde: das Erlernen der deutschen SpracheBild: picture-alliance/dpa/H.Schmidt

Viele der in die Bundesrepublik gekommenen Flüchtlinge sind nach Einschätzung der Bundesagentur für Arbeit (BA) schwer auf dem Arbeitsmarkt zu vermitteln: Von den 297.000 Flüchtlingen, die Ende Juni als arbeitssuchend gemeldet waren, hätten fast 74 Prozent keine Berufsausbildung, zitierte die "Bild-Zeitung" aus einem neuen Bericht der Bundesagentur. Knapp 58 Prozent der Gemeldeten kämen nach Einschätzung der BA nur für eine Hilfstätigkeit in Frage, lediglich vier Prozent seien für Expertentätigkeiten geeignet. Nur etwa jeder vierte habe Abitur.

Jobintegration braucht langen Atem

Vor diesem Hintergrund stimmen die meisten Experten überein, dass es Jahre dauern wird, bis ein Großteil der Flüchtlinge im deutschen Arbeitsmarkt angekommen sein wird.

Herbert Brücker, Forscher vom Institut für Arbeitsmarkt- und Berufsforschung (IAB), betont, dass die Jobintegration bei Flüchtlingen länger dauere als bei anderen Migranten: "Aber wir erwarten, dass nach fünf Jahren etwa 50 Prozent von ihnen im Arbeitsmarkt angekommen sind. Nach zehn Jahren sind es 60 Prozent und nach 15 Jahren über 70 Prozent."

Eine Anfang Juli veröffentlichte Erhebung hatte bereits ergeben, dass Deutschlands größte Unternehmen bislang kaum Flüchtlinge eingestellt hatten. Die 30 größten Unternehmen im Deutschen Aktienindex (Dax) hatten gegenüber der "Frankfurter Allgemeinen Zeitung" angegeben, nur 54 Flüchtlinge eingestellt zu haben. 50 davon arbeiten für die Deutsche Post.

In dieser Umfrage waren allerdings Mittelstand und kleinere Unternehmen nicht erfasst.

qu/gri (dpa, afp, epd)

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