Die US-Sängerin Billie Eilish hat den renommierten Musikpreis in allen vier Hauptkategorien gewonnen. Auch ihr Bruder darf jubeln. In einer Kategorie setzt Eilish ganz neue Maßstäbe bei dem seit 1959 vergebenen Preis.
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Bei den 62. Grammy Awards geht Billie Eilish als die große Siegerin vom Platz: Die 18-Jährige ist nach Ansicht der Jury in Los Angeles nicht nur "Bester neuer Künstler". Ihre Single "Bad Guy" wurde als "Aufnahme des Jahres" und "Song des Jahres" geehrt - letztere Kategorie würdigt das Songwriting, an dem auch ihr Bruder Finneas O'Connell beteiligt war. Für "When We All Fall Asleep, Where Do We Go?", wurde sie in den Kategorien "Pop-Vocal-Album" und "Album des Jahres" ausgezeichnet. In dieser Kategorie ist Billie Eilish die jüngste Preisträgerin in der Geschichte der Auszeichnung.
Die O'Connell-Festspiele
Die Sängerin, die mit vollem Namen Billie Eilish Pirate Baird O'Connell heißt, hatte mit 14 ihren ersten Hit "Ocean Eyes" auf dem Kreativportal Soundcloud, über den auch die Musikbranche auf sie aufmerksam wurde. Ihren Fans gilt sie als "Anti-Superstar" abseits vom Hochglanz-Image vieler etablierter Popgrößen. Den großen Durchbruch brachte ihr nun ausgezeichnetes Debüt-Studioalbum "When We All Fall Asleep, Where Do We Go?".
Ihr Bruder Finneas zeichnet für die Produktion des Albums verantwortlich - und räumte damit noch zwei weitere Grammys ab: Die Preise in den Kategorien "Beste technische Ausführung (nicht-klassisch)" und "Produzent des Jahres (nicht-klassisch)" gehen an den 22-Jährigen. Die beiden sind in einem kreativen irischstämmigen Elternhaus in Los Angeles aufgewachsen - die Eltern Maggie Baird und Patrick O'Connell sind selbst Schauspieler und Musiker. Vor einer Woche wurde bekannt, dass Eilish den Titelsong zum nächsten James-Bond-Film beisteuern wird.
Auch außerhalb der Familie O'Connell gab es Gewinner: Lil Nas X und Billy Ray Cyrus erhielten mit "Old Town Road" Grammys für das beste Pop-Duo und das beste Musikvideo. Die Sängerin Lizzo, die mit acht Nominierungen besonders häufig im Rennen war, nimmt drei Trophäen mit nach Hause. Der Gitarrist Gary Clark Jr. räumte mit seinem Song "This Land" Grammys in drei Rock- und Blues-Kategorien ab. Zwei posthume Grammys gab es für den Rapper Nipsey Hussle, der im vergangenen März am hellichten Tag in Los Angeles erschossen wurde.
Ein Grammy für Michelle Obama
Unter den Film-Soundtracks setzte sich die Musik zum Film "A Star Is Born" durch, in dem Lady Gaga und Bradley Cooper zu sehen beziehungsweise zu hören sind. Die frühere First Lady Michelle Obama erhielt den Grammy in der weniger musikalischen Kategorie "Best Spoken Word Album" für das Hörbuch ihrer Autobiografie "Becoming".
Billie Eilish liefert den James-Bond-Titelsong
Die US-Amerikanerin singt den Song zum neuesten 007-Agententhriller: "Keine Zeit zu sterben". Damit steht die erst 18-jährige Billie Eilish in einer Reihe mit Stars wie Tina Turner, Tom Jones oder Paul McCartney.
"Es fühlt sich völlig verrückt an, ein Teil dieser Sache zu sein", twitterte Eilish darüber, dass sie den Song für den neuen Bond-Film "Keine Zeit zu sterben" beisteuert. Mit erst 18 Jahren ist sie die jüngste Künstlerin, der diese Ehre zuteil wird. Daniel Craig schlüpft das fünfte und letzte Mal in die Rolle des Doppelagenten, wenn es zum 25. Mal heißt: "Martini - geschüttelt, nicht gerührt".
Bild: Getty Images/Billboard/E. McIntyre
"Writing’s On The Wall“
Für den Bond-Vorgänger "Spectre" lieferte Sam Smith die Musik. "Ich bin so erleichtert, endlich darüber zu sprechen, das war meine eigene streng geheime Mission", sagte Sam Smith im britischen Radio. Er habe das Drehbuch von "Spectre" gelesen und dann in gerade mal 20 Minuten den Titelsong "Writing's On The Wall“ dazu geschrieben - das sei Rekord für ihn.
Bild: picture-alliance/Jazz Archiv/Michi Reimers
Gold, Brillianten und der Mond
So können wir nur in Erinnerungen schwelgen: Shirley Bassey sang gleich für drei Bond-Filme das Titellied: "Goldfinger" (1964), "Diamonds are Forever" (1971) und "Moonraker" (1974). "Goldfinger" wurde zu einem ihrer größten Erfolge. Pünktlich zum 50-jährigen Jubiläum des Films 2014 produzierte die gebürtige Waliserin ein neues Album mit einer Neuaufnahme ihres alten Bond-Klassikers.
Bild: Getty Images
Thunderball und der Tiger
Tom Jones, der "Tiger", und wie Shirley Bassey aus Wales, sang das Titellied für den vierten James-Bond-Film. In "Thunderball" spielte, wie in den vorigen dreien, Sean Connery den "007". Der Songtext beschreibt den Titelhelden perfekt: "Immer läuft er, wenn andere gehen, er handelt, wenn andere Männer nur reden, er schaut diese Welt an und will sie ganz, also legt er los wie ein Feuerball."
Bild: Getty Images/AFP/L. Neal
Untersterblich: Leben und sterben lassen
Paul McCartney und seine Frau Linda schrieben "Live and Let Die" für den gleichnamigen Film 1973 ("Leben und sterben lassen"), interpretiert wurde der Song von McCartneys Band "Wings". Die Oscar-nominierte Single war extrem erfolgreich. Nach sieben Filmen als Geheimagent im Dienste Ihrer Majestät seit 1962 wurde Sean Connery von Roger Moore abgelöst.
Bild: Getty Images/J. Dyson
Wie es der Titel sagt: Besser geht es nicht!
In "Der Spion, der mich liebte", dem zehnten Film der Bond-Reihe, singt Carly Simon 1977 den Titelsong "Nobody Does It Better". Zum ersten Mal seit "James Bond jagt Dr. No", dem allerersten Bond-Film, weicht der Titel vom Filmtitel ab. Der Song war nicht nur ein Riesenerfolg für die Sängerin, sondern auch einer der erfolgreichsten Bond-Songs aller Zeiten.
Bild: Getty Images for Tribeca Film Festival/J. Corrigan
In tödlicher Mission
Sheena Easton ist die Interpretin des Titelliedes von "In tödlicher Mission" aus dem Jahre 1981: "For your eyes only". Diesmal war wieder Roger Moore der Geheimagent 007. Die schottische Sängerin ist sogar in der Titelsequenz auf der Leinwand zu sehen, eine absolute Ausnahme.
Bild: Getty Images/Cover/C. Muina
Im Visier
"Golden Eye " ist der Titelsong des gleichnamigen 17. James-Bond-Films. Er ist einer der größten Hits der Soul- und Pop-Sängerin Tina Turner. 1995 gibt es auch wieder einen neuen Bond-Darsteller, dieses Mal ist es der irische Schauspieler Pierce Brosnan.
Bild: picture-alliance/dpa/R. Volfik
Kein guter Zeitpunkt für den Tod
"Stirb an einem anderen Tag"- auch Madonna schrieb und sang für James Bond, für den gleichnamigen Film 2002. Der Song klingt anders als seine Vorgänger, war aber weltweit erfolgreich. Für Pierce Brosnan war der Film "Stirb an einem anderen Tag" sein letzter Auftritt als 007.
Bild: picture-alliance/dpa/F. Trueba
Wenn der Himmel fällt
Den Titelsong zu "Skyfall", den 23. Bond-Film, schrieb und sang die überaus erfolgreiche britische Sängerin und Songwriterin Adele. Es war, so erinnert sie sich, "einer der stolzesten Augenblicke" ihres Lebens. 2013 dann räumt sie den Oscar für den besten Filmsong ab - der erste Oscar überhaupt für einen James-Bond-Filmsong.