Billige Blüten: Deutlich mehr Falschgeld in Deutschland
21. Februar 2025
Rund 72.400 Blüten wurden im vergangenen Jahr in Deutschland aus dem Verkehr gezogen, also falsche Geldscheine - oft von Kriminellen selbst gedruckt oder von Betrügern in Umlauf gebracht. Die Zahl der aus dem Verkehr gezogenen falschen Euros nahm 2024 im Vorjahresvergleich um 28 Prozent zu, hat die Bundesbank in Frankfurt am Main mitgeteilt. Auch 2023 wurden bereits vermehrt Blüten gefunden.
"Die Anzahl der festgestellten Fälschungen stieg im Jahr 2024, gleichzeitig ging jedoch die Schadenssumme zurück", teilte Bundesbank-Vorstand Burkhard Balz mit. "Dies ist darauf zurückzuführen, dass die Täter wieder vermehrt einfache Fälschungen mit geringerem Nennwert in Verkehr gebracht haben." Die Schadenssumme sei daher mit 4,5 Millionen Euro um zwölf Prozent niedriger ausgefallen als im Jahr zuvor.
Spielgeld und Filmrequisiten
"Insgesamt bleibt das Falschgeldaufkommen moderat: Rein rechnerisch entfielen 2024 neun falsche Banknoten auf 10.000 Einwohner", so Balz. 2023 waren es sieben Blüten pro 10.000 Einwohner gewesen. Die bei Fälschern beliebteste Euro-Banknote war auch im vergangenen Jahr der 50-Euro-Schein. 40 Prozent der sichergestellten Blüten waren falsche Fünfziger. Der Anteil gefälschter 20-Euro-Scheine lag bei 28 Prozent, der Anteil falscher 100-Euro-Scheine bei 14 Prozent.
Seit Jahren haben als Spielgeld oder Filmrequisite angebotene Scheine auch bei Kriminellen Hochkonjunktur: Betrüger machen sich zunutze, dass diese Scheine echt aussehen - zumindest auf den ersten Blick. In Deutschland sind fast ein Fünftel (17 Prozent) aller sichergestellten Blüten solche mit Aufschriften wie "Movie Money" und "Prop copy" - vor allem 10- und 20-Euro-Scheine.
Euro-Schnelltest: Fühlen - Sehen - Kippen
Für Falschgeld gibt es keinen Ersatz, warnte die Bundesbank. Sie empfiehlt daher, Banknoten selbst zu prüfen, und zwar nach dem Prinzip "Fühlen-Sehen-Kippen". Das Banknotenpapier fühle sich "griffig und fest" an; auf den Vorderseiten seien Teile des Druckbilds als Relief zu fühlen.
Das Wasserzeichen lasse sich als Schattenbild sehen, wenn die Banknote gegen das Licht gehalten wird. Und beim Kippen der Banknote verändert sich die Farbe der Smaragdzahl links unten. Die 100- und 200-Noten haben in der Smaragdzahl zudem mehrere Euro-Symbole, die ihre Farben beim Kippen ändern.
Auch Münzen werden nachgemacht: Im vergangenen Jahr wurde deutlich mehr falsches Kleingeld aus dem Verkehr gezogen. Insgesamt registrierte die Bundesbank 2024 rund 141.300 falsche Münzen nach 115.900 im Vorjahr. Laut Bundesbank haben einige Unternehmen über Jahre verdächtige Münzen gesammelt und dann im vergangenen Jahr bei ihr abgegeben. Zudem seien verstärkt falsche Zwei-Euro-Münzen in den Zahlungsverkehr gebracht worden.
Die Bundesbank empfiehlt hier den einfachen Magnettest: Der Mittelteil der Ein- und Zwei-Euro-Münzen ist leicht magnetisch - die gefälschten Münzen entweder gar nicht oder stark. Bei ihnen ist häufig auch das Material des Münzrings magnetisch.
AR/sti (rtr, afp, dpa)