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Politik

BioNTech-Impfstoff wirkt gegen Delta-Variante

22. Juni 2021

In Europa und auch in Deutschland ist die Delta-Variante des Coronavirus' weiter auf dem Vormarsch. Die bange Frage: Wirken die aktuellen Vakzine? Jetzt gab der Chef des deutschen Unternehmens BioNTech Entwarnung.

BioNTech-Gründer Ugur Sahin
BioNTech-Gründer Ugur Sahin gab sich optimistisch auf der Hauptversammlung seines Unternehmens (Archiv)Bild: Florian Gaertner/photothek/imago images

"Derzeit gibt es keine Hinweise darauf, dass eine Anpassung unseres Impfstoffs an kursierende Varianten notwendig ist", sagte der Vorstandschef von BioNTech, Ugur Sahin, auf der Online-Hauptversammlung des Biotechnologie-Unternehmens.

Dritte Impfung könnte helfen

BioNTech arbeite an flexiblen Verfahren in den Bereichen Technologie, Produktion und Zulassung. Um vorbereitet zu sein und schnell reagieren zu können, falls eine dritte Dosis zur Auffrischung bestehender Impfungen oder eine Anpassung an einen neuen Virusstamm erforderlich werden sollte, analysiere BioNTech ständig die Wirksamkeit des Impfstoffs auch gegen neu auftretende Varianten, erklärte Unternehmensgründer Sahin. 

Eine BioNTech-Mitarbeiterin in der Impfstoff-Produktion in MarburgBild: Abdulhamid Hosbas/AA/picture alliance

Das Wissen über neue Varianten des Coronavirus' nehme stetig zu, sagte Sahin weiter. Es sei zu beobachten, dass die Immunität von Geimpften mit der Zeit nachlasse und neue Varianten entstünden. "Ich gehe davon aus, dass eine dritte Impfung für die Auffrischung der Immunität von einem hohen Wert sein könnte", erklärte der BioNTech-Chef. "Allerdings wissen wir noch nicht, wann und wie oft eine Auffrischimpfung erforderlich sein wird."

Hessen meldet beunruhigende Zahlen

Nach Sahins Worten planen des Mainzer Unternehmen und der US-Partner Pfizer in diesem Jahr eine Produktionskapazität von drei Milliarden Corona-Impfdosen. Im nächsten Jahr soll diese Zahl noch einmal gesteigert werden. Mindestens 50 Prozent davon will BioNTech selbst produzieren.

Der hessische Gesundheitsminister Kai Klose fordert schnelle ImpfungenBild: Boris Roessler/dpa/picture alliance

Wie schnell sich die zuerst in Indien entdeckte Delta-Variante verbreitet, zeigt das Bundesland Hessen. "Wir haben deutliche Anzeichen, dass Delta auch in Hessen mittlerweile schon über 20 Prozent der Fälle dominiert", sagte Landesgesundheitsminister Kai Klose. Umso wichtiger sei es, sich so schnell wie möglich impfen zu lassen, appelliert der Grünen-Politiker.

Das Robert-Koch-Institut (RKI) geht davon aus, dass Infektionen mit der Delta-Variante zu schwereren Krankheitsverläufen führen könnten. Die Sorge des RKI ist zudem, dass die Infektionszahlen in Deutschland wieder steigen könnten, wenn die leichter übertragbare Delta-Variante (B.1.617.2) dominierend wird. In einigen anderen Ländern schlägt Delta bereits heftig zu. In Großbritannien hatte die Virus-Variante innerhalb weniger Wochen trotz fortgeschrittener Impfquoten deutlich die Vorherrschaft im Infektionsgeschehen übernommen. Die portugiesische Hauptstadt Lissabon war wegen der Mutante am Wochenende abgeriegelt. In Russlands Hauptstadt Moskau wurde ein Rekordwert bei den Neuinfektionen verzeichnet. Bürgermeister Sergej Sobjanin zufolge waren zuletzt fast 90 Prozent der COVID-Erkrankungen auf Delta zurückzuführen.

nob/qu (dpa,rtr)

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