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Katastrophe

Bis zu 100 Flüchtlinge vor Libyen vermisst

10. Januar 2018

Vor der Küste Libyens werden nach Angaben der Küstenwache des nordafrikanischen Landes bis zu 100 Flüchtlinge vermisst. Die wenigen Geretteten hatten sich stundenlang an ihrem gekenterten Boot festgeklammert.

Schwimmweste im Meer Griechenland Türkei
Eine Schwimmweste treibt im Mittelmeer (Archivbild)Bild: picture-alliance/AP Photo/L.Pitarakis

Nach dem Kentern eines Flüchtlingsboots vor der Küste Libyens ist das Schicksal von 90 bis 100 Menschen unklar. Dies teilte die libysche Marine in Tripolis mit. Nach dem Bootsunglück seien 17 Menschen gerettet worden, unter ihnen einige Frauen. Sie hatten sich den Angaben zufolge stundenlang an dem Boot festgehalten, bis die Retter eintrafen.

Das Unglück ereignete sich vor der Küste von Choms, einer Stadt rund hundert Kilometer östlich der libyschen Hauptstadt Tripolis, wie Marine-Sprecher Ajub Kacem mitteilte. An Bord befanden sich demnach mehr als hundert Menschen.

Oft schicken Schlepper die Flüchtlinge auf völlig überfüllten, seeuntüchtigen Booten wie diesem aufs MeerBild: picture alliance/dpa/NurPhoto/C. Marquardt

Bei einem anderen Bootsunglück rettete die libysche Marine nach eigenen Angaben vor der Küste von Sawija westlich von Tripolis 267 Migranten aus unterschiedlichen afrikanischen Ländern. Auch 17 Kinder seien darunter gewesen.

Am Wochenende waren nach Angaben von Hilfsorganisationen zehn Migranten vor der libyschen Küste ertrunken. Dutzende weitere wurden vermisst.

Tausende Tote

Seit dem Sturz des libyschen Machthabers Muammar al-Gaddafi im Jahr 2011 hat sich das nordafrikanische Land zu einem wichtigen Transitland für Afrikaner entwickelt, die nach Europa gelangen wollen. Viele der Boote von Schleuserbanden sind allerdings seeuntüchtig. Die libyschen Behörden und einige bewaffnete Gruppen gehen auf Druck Italiens inzwischen verstärkt gegen Schleuser vor.

Vergangenes Jahr starben nach Angaben der Internationalen Organisation für Migration (IOM) bei dem Versuch, das Mittelmeer zu überqueren, 3116 Menschen. 2833 von ihnen waren aus Libyen gestartet.

stu/se (afp, dpa, rtr)
 

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