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Bittere Armut in Nigeria und Kongo

29. Mai 2013

Die großen afrikanischen Staaten Nigeria und Demokratische Republik Kongo vernachlässigen den Kampf gegen Armut und Krankheiten. Zu diesem Schluss kommt eine Studie der Lobby-Organisation One. Ein Lob erhält Äthiopien.

Eine Frau mit Wasserkanistern in Katawane, Mauretanien (Foto: AFP/ Getty Images)
Bild: ABDELHAK SENNA/AFP/GettyImages

Die Lobby- und Kampagnenorganisation One hat Nigeria und der Demokratischen Republik Kongo ein schlechtes Zeugnis ausgestellt, was die Bemühungen der Regierungen gegen extreme Armut und vermeidbare Krankheiten angeht. In Nigeria, dem mit 156 Millionen Einwohnern bevölkerungsreichsten Staat Afrikas, werden sogar eher Rückschritte registriert, wie aus einer in Marrakesch veröffentlichten Studie der internationalen Hilfsorganisation hervorgeht.

Im Nordosten Nigerias verübt die militante Islamistengruppe Boko Haram, die Verbindungen zum Terrornetzwerk Al Kaida hat, immer wieder blutige Anschläge auf die christliche Minderheit und Regierungsvertreter. Sie kämpft für einen streng islamischen Gottesstaat. Präsident Goodluck Jonathan hat den Terroristen den Kampf angesagt. Mitte Mai verhängte er den Notstand über die Provinzen Borno, Yobe und Adamawa und entsandte Truppen in die Region. Am Dienstag erschossen Soldaten nach eigenen Angaben drei Boko Haram-Kämpfer und nahmen 25 weitere fest.

In der Demokratischen Republik Kongo kämpfen seit Monaten verschiedene Milizen um die Vorherrschaft über die rohstoffreichen Regionen im Osten des Landes. Immer wieder gibt es brutale Übergriffe auf die Zivilbevölkerung.

Fortschritte bei 30 Staaten

Für 30 afrikanische Länder südlich der Sahara fällt die Bilanz der Nichtregierungsorganisation allerdings deutlich besser aus. Sie haben laut der Studie seit 2010 erhebliche Fortschritte auf dem Weg zu den sogenannten Millennium-Entwicklungszielen der Vereinten Nationen gemacht.

16 Staaten - wie Ruanda, Äthiopien, Malawi, Ghana, Uganda, Benin und Burkina Faso - könnten ihre extreme Armut bis 2015 halbieren, prognostiziert One. Die Organisation weist darauf hin, dass die Fortschritte maßgeblich davon abhingen, wieviel die Staaten in das Gesundheitswesen, sowie in Bildung und Landwirtschaft investierten.

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Als positives Beispiel wird Äthiopien hervorgehoben. Seit 2000 seien in dem im Nordosten Afrikas gelegenen Land zehn Millionen Menschen aus extremer Armut geholt worden. Der Staat habe in dieser Zeit 45 Prozent der Ausgaben in den Bildungs-, Gesundheits- und Agrarsektor investiert.

One beklagt zugleich, dass sowohl afrikanische Staaten als auch internationale Geberländer gemachte Zusagen für Investitionen oftmals nicht einhielten. Zudem mangele es in den Empfängerländern immer wieder an Transparenz bei der Verwendung der Gelder.

se/pg (dpa rtre)

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