Es ist ein vielseitiger Mix aus Liebesliedern, Wut, Naturgeräuschen und Technik. Das neunte Album von Islands bekanntester Sängerin ist anders als alle Björk-Alben zuvor. Wir schauen auf ihre Karriere zurück.
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Eine Utopie von Björk
Björk-Fans lieben ihre innovative Musik, ihre exzentrische, unbekümmerte Art. Sie ist die Stimme einer Generation von Außenseitern, für die sie experimentelle Soundtracks kreiert, Zeichen unserer Zeit.
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Verliebte Feministin: "Utopia"
Björk hat eine Botschaft. Auf ihrem neuen Album fordert sie im Song "Tabula Rasa" dazu auf, die "Ketten unserer Väter zu zerreißen, damit wir Frauen uns erheben können und nicht liegend zum Opfer werden." Sanftere Töne erklingen in "Blissing Me": "Habe ich mich gerade in die Liebe verliebt?"
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Debüt nach den Sugarcubes
Zunächst machte sich die isländische Sängerin Björk Gudmundsdottir einen Namen als Frontfrau der Pop-Punk-Band The Sugarcubes. Sie habe immer schon gewusst, dass sie Musik machen werde, sagte sie neulich in einem BBC-Interview. Als die Band nach nur drei Alben zerbrach, machte sie solo weiter. 1993 erschien ihr Debütalbum "Debut" – der Beginn ihrer Karriere.
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Merkwürdig? "Homogenic"
Ihr drittes Album, "Homogenic", war mehr auf den Musikgeschmack 1997 zugeschnitten und bescherte Björk neue Fans aus der Dance-Music-Szene. Sie arbeitete mit anderen Musikern zusammen, aber auch als Produzentin, oft als Speerspitze neuer Technologien.
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Großes Kino
Im August 2001 folgte Album Nummer vier: "Vespertine". Der Sound wird Produzenten der US-Band Matmos zugeschrieben, doch Björk sagt, sie habe selbst mit Hilfe ihres Laptops und einer Audioeditor-Software den größten Teil der Microbeats geschaffen. Ein griechischer Frauenchor und ein Streichorchester begleiteten die Tour.
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Selma Jezkova
Ursprünglich wollte sie nur die Musik zum Film schreiben - aber 2000 übernahm die Sängerin die Hauptrolle in Lars Von Triers "Dancer In The Dark", eine tragische Frauengestalt im Amerika der Sechziger Jahre. Der Film erhielt zahlreiche Auszeichnungen und Nominierungen.
Bild: imago/United Archives
Beste Schauspielerin
Nach den Dreharbeiten zu "Dancer in the Dark" soll Björk gesagt haben, das mache sie nie wieder, es sei zu stressig. Stress hin, Stress her - der Film gewann bei den internationalen Filmfestspielen in Cannes die Goldene Palme - und sie den Preis als Beste Hauptdarstellerin.
Bild: AP
Schwanengesang?
Björk ist für ihre schrägen Bühnenoutfits bekannt. Ihr legendärer Schwanendress bei der Oscarverleihung 2000 rief sehr unterschiedliche Reaktionen hervor. Das Kostüm, das Fans durchaus originell fanden, hinterließ auf jeden Fall einen bleibenden Eindruck.
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Avantgarde-Pop
Zum Film kehrte sie nicht zurück, aber ihre Bühnenshows blieben einmalig - dort präsentiert sie immer wieder ihre Genialität und Kreativität als Musikerin. 2007 erschien mit "Volta" ihr sechstes Soloalbum.
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Kreative Kostüme
Beim Hingucker-Kleid von 2000 blieb es nicht. Björk hat sichtlich Spaß an ausgefallenen Bühnenkostümen - wie dieser Pusteblumen- Kopfschmuck zeigt, den sie 2013 in Berlin trug. Zu den Designern, die Ausgefallenes für Björk kreieren, gehören Iris van Herpen und Alexander McQueen.
Bild: Stephan Flad
Retrospektive im MoMA
2015 zeigte das New Yorker Museum of Modern Art eine Björk-Retrospektive, eine Multimedia-Ausstellung mit Kostümen, Sound-Installationen und der "Black Swan"-Video Installation. Dazu der Roboter aus ihrem Musikvideo zur "All is full of love."
Bild: Getty Images/T.A.Clary
Verletzlich
Auf "Vulnicura", ihrem achten Soloalbum, sinniert Björk über das Ende ihrer langjährigen Beziehung mit Matthew Barney: "Wenn ich gebrochen bin, bin ich ganz. Und wenn ich ganz bin, bin ich gebrochen." Die Musik kehrt zu den elektronischen Wurzeln zurück, die sie einst auf dem Album "Homogenic" für sich entdeckt hatte.
Prominente Stimme
Björk äußerte sich auch zu sexueller Belästigung in der Filmbranche. Auf Facebook warf sie kürzlich im Zuge der #metoo-Bewegung einem ungenannten dänischen Regisseur vor, sie ohne ihre Einwilligung berührt zu haben. Sie könne gut nachempfinden, wenn Menschen jahrelang zögerten, darüber zu reden, sagt Björk.
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Björks erstes, allerdings inoffizielles, Album, kam 1977 auf den Markt. Da war die Isländerin zwölf. Ein isländisches Label hatte sie kurzerhand unter Vertrag genommen, nachdem man sie im einzigen Radiosender des Landes hatte singen hören. Außerhalb ihrer Heimat Island wurde die Sängerin mit der markanten Stimme aber erst zehn Jahre später bekannt – als ihre Punkband "The Sugarcubes" mit "Birthday" einen internationalen Hit landeten.
Als Frontfrau der Band wurde Björk zum Gesicht der laut "Rolling Stone" "größten Rockband, die Island je hervorgebracht hat". Die Sugarcubes lösten sich auf und Björk setzte ihre Karriere unter eigenem Namen fort.
Ihr erstes Album "Debut" (1993) war ein großer Erfolg. Die Platte war anders als alles, was man bis dahin gehört hatte - und jeder Song war einzigartig und besonders. Gemeinsam war ihnen Björks Stimme - manchmal engelsgleich, manchmal zornig. Dieser Gegensatz, kombiniert mit ihrer kraftvoller Persönlichkeit, sorgte dafür, dass Björk nicht nur gute Charts-Platzierungen erzielte, sondern auch ihren Platz in den Herzen von Freaks, Strebern und Punks fand. Als unverwechselbare Komplett-Künstlerin sprach sie sowohl den Mainstream an als auch Menschen, die sich selbst als Außenseiter betrachteten.
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