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BKA-Experten helfen in Nairobi

26. September 2013

Bei der Aufklärung des Anschlags von Nairobi wird Kenia vom Ausland unterstützt, auch von Deutschland. Sechs Experten des Bundeskriminalamtes helfen bei der Spurensicherung und der Identifizierung der Leichen.

Experten suchen rund um das Einkaufszentrum in Nairobi, Kenia, nach Spuren, Foto: REUTERS
Bild: Reuters

Kenia: Staatstrauer nach Geiseldrama

01:44

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Sie seien bereits vor Ort, betonte eine Sprecherin des Auswärtigen Amtes in Berlin. Beim Bundeskriminalamt (BKA) existiert bereits seit den 70er Jahren eine Identifizierungskommission, die schon häufig bei Unglücksfällen im Ausland im Einsatz war. Zuletzt hatte die sogenannte Idko nach der Havarie des Kreuzfahrtschiffes "Costa Concordia" vor der italienischen Küste im vergangenen Jahr geholfen.

Der kenianische Innenminister Joseph Ole Lenku teilte mit, neben den deutschen Experten seien Spezialisten auch aus den USA, Großbritannien, Israel und Kanada in die Hauptstadt Nairobi entsandt worden.

Bei dem mehr als dreitägigen Drama, zu dem sich die islamistische Al-Shabaab-Miliz aus Somalia bekannt hat, waren mindestens 72 Menschen getötet worden. Die Attentäter hatten am Samstag vergangener Woche das Westgate Shopping Mall mitten in der Einkaufszeit überfallen. Sie erschossen wahllos Besucher und Kunden, nahmen zahlreiche Geiseln und verschanzten sich dann mit diesen in dem weitläufigen Gebäude.

US-Medien: Die Attentäter planten lange im Voraus

Der Anschlag auf das Einkaufszentrum wurde nach Informationen der "New York Times" offenbar wochenlang vorbereitet. Die Attentäter hätten in Somalia für den Überfall trainiert, in dem Einkaufszentrum zuvor Waffen deponiert und mit Komplizen in der Westgate Shopping Mall zusammengearbeitet, berichtete die Zeitung unter Berufung auf US-Regierungskreise. So hätten sie in dem Gebäudekomplex auch ein Maschinengewehr untergebracht, das dann gegen die kenianischen Sicherheitskräfte eingesetzt wurde.

Tagelang hatten Sicherheitskräfte das Shopping Mall durchkämmtBild: Reuters

Die Attentäter verfügten dem Bericht zufolge auch über genaue Lagepläne des Einkaufszentrums und kannten beispielsweise die Luftschächte. Außerdem sollen sie Helfershelfer gehabt haben. "Sie hatten im Inneren Komplizen, sie hatten Material vor Ort", sagte ein US-Regierungsvertreter der "New York Times". Es habe auch Angreifer gegeben, die über Wechselkleidung verfügten und so als Zivilisten getarnt in dem Tumult entkommen konnten.

Präsident Kenyatta spricht von Demütigung und Sieg

Kenias Präsident Uhuru Kenyatta hatte das Geiseldrama erst am Dienstag für beendet erklären können. Im Fernsehen sagte er: "Wir haben die Angreifer besiegt und gedemütigt". Sie und ihre Hintermänner würden zur Rechenschaft gezogen. Am Mittwoch begann in Kenia eine dreitägige Staatstrauer. Sicherheitskräfte suchen den teilweise eingestürzten Gebäudekomplex des Einkaufszentrums nach weiteren Opfern ab.

Tatsächlich ist zu befürchten, dass noch zahlreiche weitere Tote gefunden werden. Das Rote Kreuz verzeichnet noch 71 Vermisste. Als Grund für das Blutbad in der Shopping Mall hatte die islamistische Al-Shabaab-Miliz die kenianische Militärintervention in Somalia angeführt.

haz/rb (apf,dpa, rtr)

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