Rund um den Black Friday versuchen Händler, Kunden durch Rabatte zum Kauf zu animieren. Doch gerade Händler, die in Zeiten von Corona Umsätze besonders dringend benötigen, werden dabei wohl leer ausgehen.
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Die gute Nachricht zuerst: In diesem Jahr werden Händler in Deutschland rund um die großen Rabatt-Tage "Black Friday" und "Cyber Monday" voraussichtlich noch mehr Umsatz machen als im Vorjahr (siehe Grafik). Das glaubt zumindest der Einzelhandelsverband HDE, der sich dabei auf eine Konsumentenbefragung des Kölner Instituts für Handelsforschung stützt.
Die schlechte Nachricht: Jene Händler, die unter den Corona-Lockdowns besonders leiden, haben davon nichts. Vor allem die Geschäfte in den Innenstädten verdienen derzeit wenig, weil viele Kunden wegen Corona zu Hause bleiben und ihre Einkäufe online erledigen.
"Wir sehen mit großer Sorge, dass die Unternehmen, die sich nicht digitalisiert haben, es in der Pandemie deutlich schwerer haben also solche, die stationär und online tätig sind", sagt Stephan Tromp vom Einzelhandelsverband zur DW.
40 Prozent Umsatzeinbruch
Nach Angaben des HDE haben die Einzelhändler in den Innenstädten auch in der dritten Novemberwoche ein Drittel weniger Umsatz gemacht als vor einem Jahr. Bei Mode- und Schuhgeschäften betrug das Minus sogar 40 Prozent.
Das erwartete Umsatzplus rund um den Black Friday ist also nur zu schaffen, wenn der Onlinehandel überdurchschnittlich stark zulegen kann.
"Der Black Friday gehört in Deutschland traditionell dem Onlinehandel", sagt Tromp. "Mittlerweile machen zwar auch viele stationäre Händler ihren Kunden besondere Angebote zu Black Friday. Aber die große große Masse der Umsätze findet online statt."
Als Black Friday wird in den USA der Freitag nach Thanksgiving bezeichnet, das dort am vierten Donnerstag im November gefeiert wird. Wer sich den Freitag freinimmt, hat also ein verlängertes Wochenende - und nutzt es oft zum Einkaufen. Schon in den 1960er Jahren sollen einige Shopping-Malls an diesem Tag schwarz vor Menschen gewesen sein. Ob der Begriff allerdings daher kommt oder einfach von den schwarzen Zahlen, die viele Händler dann schreiben, ist nicht belegt.
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Vom Black Friday zum Singles' Day
International erfolgreich wurde der Marketingbegriff aber erst ab den 2000er Jahren, insbesondere durch US-Unternehmen wie Apple und Amazon. Um diese Zeit entstand auch der Cyber Monday, der weitere Rabatte für den folgenden Montag versprach.
Seitdem verschwimmen zunehmend die Grenzen zwischen den einzelnen Shopping-Feiertagen. Längst ist von "Black Week" und "Cyber Week" die Rede, die Elektronik-Kette Mediamarkt / Saturn spricht sogar vom "Black November".
Und auch der Juli ist irgendwie "black". Viele Händler werben während eines "Black Friday in July" mit noch größeren Rabatten als im November, um die Schnäppchenjäger nicht kampflos Amazon zu überlassen. Der Onlinehändler veranstaltet seit 2015 im Juli seine eigene, "Prime Day" genannte Rabattaktion.
Noch wilder treiben es die Chinesen. Am "Singles' Day", der am angeblich Glück bringenden 11.11. zelebriert wird, machen Onlinehändler wie Alibaba jedes Jahr Rekordumsätze, die selbst den Black Friday in den Schatten stellen. Durch das Internet wurde dieser Tag auch in anderen asiatischen Ländern populär, in Europa ist der Durchbruch noch nicht gelungen.
Zugeknöpfte Händler
Nach ihren Erwartungen für den kommenden Black Friday gefragt, halten sich von der DW befragte Händler bedeckt. Amazon teilte mit, "generell keine Umsatzprognosen" zu veröffentlichen, auch zum Volumen der Sonderangebot wolle man "keine Angaben" machen.
Ebenso hält man es bei der Elektronik-Kette Mediamarkt / Saturn. Ein Unternehmenssprecher weist zudem darauf hin, man habe "in der 'heißen' Phase des 'Black Month'" ohnehin wenig Zeit für Presseanfragen.
Auch Zalando nennt keine Zahlen, teilt aber mit, die Cyber Week samt Black Friday habe sich "zu einem bedeutenden Wachstumstreiber" entwickelt. Außerdem sei die Rabatt-Aktion "eine wichtige Möglichkeit, die Beziehungen zu unseren Kund*innen zu stärken und unseren Markenpartnern zusätzliche Verkaufschancen zu bieten", so der Online-Modehändler weiter.
Teil des Weihnachtsgeschäfts
Marktforscher sind uneins darüber, wie Kunden auf die Sonderangebote reagieren werden. Während der Handelsverband HDE und die Marketingagentur Gall Umsatzsteigerungen zwischen 16 und 18 Prozent erwarten, ist die Unternehmensberatung Simon Kucher & Partners vorsichtiger. Weniger Kunden als im Vorjahr planen demnach Black-Friday-Einkäufe, auch stehe weniger Geld zur Verfügung, nämlich im Schnitt 205 Euro gegenüber 242 Euro im Vorjahr.
Einig sind sich aber alle darin, dass das Geld vor allem Online ausgegeben wird. Außerdem dürfe man Black Friday und Cyber Monday nicht isoliert vom Weihnachtsgeschäft sehen, sagt Tromp vom HDE. "Über 50 Prozent der Konsumenten, die am Black Friday etwas kaufen, wollen das Produkt an Weihnachten verschenken."
Für das diesjährige Weihnachtsgeschäft erwartet der Verband insgesamt ein Umsatzplus von 1,2 Prozent. Doch auf für diese eigentlich gute Nachricht gilt die Einschränkung von oben: Geschäfte ganz ohne Onlinehandel werden davon nicht profitieren und können von Glück sagen, wenn sie die Pandemie überleben.
Release der Xbox Series X: Evolution der Spielekonsolen
Die Xbox Series X kommt nun in den Handel, wenige Tage vor der PS5. Die Designs könnten unterschiedlicher kaum sein. Zeit für einen Blick auf mehr als 40 Jahre Konsolengeschichte.
Bild: Microsoft
Xbox Series X (2020)
Mit der Xbox Series X bleibt sich Microsoft in Sachen Konsolendesign treu. Es wirkt uninspiriert. In den sozialen Medien hagelte es Spott: Der Turm sehe aus wie ein PC-Tower, sagten die einen. Viele erkannten darin aber auch einen Mini-Kühlschrank und gaben der Konsole den Spitznamen "Xbox Fridge". Wie sich Designs von Spielekonsolen seit den späten 1970ern entwickelten, zeigt diese Bilderstrecke.
Bild: Microsoft
Atari Video Computer System (1977)
Das Atari VCS (auch unter dem Namen Atari 2600 bekannt) avancierte zum ersten Konsolen-Bestseller. Mit Spielen wie "Q*bert", "Pacman" und "Space Invaders" beglückte die Konsole Millionen Spieler weltweit. Das Design orientierte sich mit der Holzfurnier-Optik an den damaligen Fernsehgeräten.
Bild: picture-allince/Zuma Wire/D. Klamka
Nintendo Entertainment System (1983)
Das Nintendo Entertainment System (NES) kam in Japan unter dem Namen Famicom auf den Markt, als Familiencomputer. Es ist eine graue, unscheinbare Box, die bis heute ihre Fans hat. Hersteller Nintendo legte damit den Grundstein für berühmte Spieleserien wie "Super Mario Bros." und "Zelda". Mit dem Controller wurde erstmals das Steuerkreuz eingeführt, das heute bei allen Herstellern Standard ist.
Bild: picture alliance/R. Goldmann
Sega Master System (1986)
Anfang der 1980er wollte der Spielautomatenhersteller Sega auch ins florierende Konsolengeschäft einsteigen. 1985 erschien in Japan das Sega Mark III, eine weiße Konsole mit seitlichen Steckplätzen für die Controller. Für den westlichen Markt wurde das Design komplett über den Haufen geworfen. Viel aufgeräumter wirkt das schwarze, futuristische Gehäuse des Sega Master Systems.
Bild: picture-allince/Zuma Wire/D. Klamka
Super Nintendo Entertainment System (1990)
Grau in grau zeigte sich das Super Nintendo Entertainment System (SNES), das 1990 in Japan unter dem Namen Super Famicom, 1991 in den USA und 1992 in Europa veröffentlicht wurde. Mit seinen abgerundeten Ecken und großen Tasten präsentiert es sich als robustes Kinderspielzeug, das auch einen Sturz vom Regal unbeschadet aushält.
Bild: picture-alliance/dpa/C. Seidel
Playstation (1994)
Mit der Playstation begann Sonys Erfolgsgeschichte auf dem Konsolenmarkt. Das graue Gerät ist inspiriert vom SNES. Ursprünglich hatte Sony ein CD-Laufwerk für das SNES entwickeln sollen. Nintendo gab dann aber doch einer anderen Firma den Zuschlag - und sorgte so dafür, dass Sony selbst eine eigene Konsole baute und zur großen Konkurrenz wurde.
Bild: picture-allince/Zuma Wire/D. Klamka
Nintendo 64 (1996)
Auch die Nintendo 64 (N64) schreit nach Kinderzimmer. Die Konsole erinnert an eine gelandete Raumkapsel, die eigenwillige Form des Controllers mit bunten Knöpfen und den drei Zacken an ein Raumschiff. Dieses verspielte Design passt zu dem Spielwarenhersteller, der seit jeher Kinder und Familien als Zielgruppe hat.
Bild: picture-alliance/Zuma/D. Klamka
Dreamcast (1998)
Die Dreamcast von Sega sieht aus wie eine zusammengestauchte Playstation. Sie war Ende der 1990er technisch auf der Höhe der Zeit und mit einem eingebauten Modem ausgestattet, um Spielern zu ermöglichen, online gegeneinander zu spielen. Das war innovativ. Ebenso neu war der zugehörige Controller mit eingebautem Display.
Bild: picture-allince/dpa/A. Warnecke
Playstation 2 (2000)
Die Playstation 2 ist bis heute die Konsole, die sich am besten verkauft hat. Die schwarze, scharfkantige Konsole besteht aus zwei aufeinandergepressten Quadern und einer Front, in der die Anschlüsse und das Disk-Laufwerk durch die ästhetische Gestaltung versteckt sind. Das wirkt vornehm und weist darauf hin, dass sich die Zielgruppe hin zu Jugendlichen und Erwachsenen verändert hat.
Bild: Picture-Alliance/Photoshot/Band Photo
Nintendo GameCube (2001)
Beim GameCube ist der Name Programm. Der in der Standardedition lilafarbene Würfel - eine Reminiszenz an das Spiel an sich - passt visuell eher ins Kinderzimmer als ins Wohnzimmer. Das ist durchaus beabsichtigt, denn der Hersteller Nintendo produziert vor allem kindgerechte Videospiele und bietet sie exklusiv auf den hauseigenen Konsolen an.
Bild: picture-alliance/dpa/AFP/Y. Tsuno
Xbox (2002)
Die Xbox war die erste Konsole aus dem Hause Microsoft. Der Firma lag viel daran, die Marke Xbox schnell zu etablieren. Das erklärt wohl auch die etwas plumpe Designentscheidung, ein X über die Konsole zu legen, die zudem mehrere Zentimeter breiter und tiefer war, als die Konkurrenz. Neben ihr ist kein Platz mehr, so die Message.
Bild: picture-alliance/dpa/J. Gurzinski
Xbox 360 (2005)
Die Xbox 360 ist ein Beispiel für schlechtes Design. Nicht, dass sie furchtbar aussieht, aber die Belüftung funktionierte nicht gut. Die Kontrollanzeige in Form eines Kreises an der Front leuchtete rot, wenn die Konsole zu heiß wurde. In vielen Fällen war die Konsole danach hinüber und musste repariert werden. Der unerfreuliche "Ring of Death" ging in die Spielegeschichte ein.
Bild: Imago/Zuma/M. Day Mass
Playstation 3 (2006)
"Fat Lady" ist der Spitzname dieser glänzenden Konsole. Die Playstation 3 war sehr raumgreifend, wuchtig und rund. In der Breite überholte sie die erste Xbox sogar um ein paar Millimeter. Womöglich wollte Sony so zeigen, dass sie die größten Player sind. Bei den Spielern kam diese Designentscheidung allerdings nicht so gut an, schließlich musste erstmal ein Platz für das Monstrum gefunden werden.
Bild: picture-alliance/dpa/dpaweb/Sony
Wii (2006)
Die Wii von Nintendo ist eine kleine, schmale, weiße Konsole, die durch ihren schrägen Aufbau trotzdem etwas Verspieltes behält. Die Farbe Weiß war für coole, technische Geräte seinerzeit angesagt. Auch der iPod, den es seit einigen Jahren zu kaufen gab, war weiß. Innovativ waren die Controller mit Bewegungssensoren und Handgelenkschlaufe. Sie ermöglichten völlig neue Spielerlebnisse.
Bild: picture alliance/ImageBROKER/NielsDK
Playstation 4 (2013)
Die Playstation 4 zeigt sich sehr schlicht, sehr zurückhaltend in der Formensprache, aber sie ist doch mit einem gewissen Etwas versehen. Die glänzende Oberfläche aus Klavierlack gibt ihr einen edlen Touch. Tasten, Anschlüsse und Laufwerk werden geschickt verdeckt. Mit einem Kinderspielzeug hat diese Konsole nichts mehr zu tun.
Bild: picture-allince/dpa/A. Warnecke
Xbox One (2013)
Die Xbox One wirkt in der Gestaltung nicht sehr kreativ. Sie ist einfach eine schwarze Box mit einem Laufwerk und Lüftungsschlitzen. Die Oberfläche ist mit Klavierlack überzogen, was ihr Glanz verleiht. Allerdings ist sie auch sehr anfällig für Fingerabdrücke und Kratzer, weswegen Microsoft - ebenso wie Konkurrent Sony - bei den Nachfolgemodellen auf den Klavierlack verzichtet hat.
Bild: picture alliance/dpa/Microsoft
Nintendo Switch (2017)
Während Sony und Microsoft Bewährtes weiterentwickeln, wagt Nintendo stets etwas Neues. So auch mit der Switch. Sie ist ein Hybridmodell, halb Handheld, halb stationäre Konsole, wobei das eigentliche Konsolengehäuse verschwindet. Letztlich besteht die Switch aus einem Display, an das Controller angeschlossen werden können.
Bild: picture alliance/dpa/C. Gateau
Playstation 5 (2020)
Die PS5 mutet futuristisch an, verspielt und organisch, und bricht mit der Playstation-Tradition. Denn erstmals erscheint sie in zwei Farben. Die Reaktionen in den sozialen Netzwerken sind geteilt: Für die einen ist das Design eine Offenbarung, andere erinnert die Optik an einen W-LAN-Router.