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Konflikte

Blauhelmsoldaten bei Angriff in Mali getötet

24. November 2017

Bei dem Vorfall im Norden des afrikanischen Landes wurden außerdem mehrere Mitglieder der UN-Friedensmission MINUSMA verletzt, einige von ihnen schwer. Noch hat sich niemand zu dem Angriff bekannt.

Mali Bundeswehrsoldat im Camp Castor
Ein Bundeswehrsoldat im Camp in Gao in Mali (Archivbild)Bild: picture alliance/dpa/NurPhoto/M. Heine

Es war ein gemeinsamer Einsatz von Blauhelmsoldaten mit den malischen Streitkräften im Nordosten Malis, unweit der Grenze zum Niger, wo islamistische Gruppen aktiv sind. In der Nähe des Ortes Menaka geriet die Einheit der UN-Friedensmission für Mali (MINUSMA) unter Beschuss. Neben drei Blauhelmsoldaten seien auch mindestens ein malischer Soldat und mehrere Angreifer getötet worden, teilte die UN-Mission mit. Die Nationalität der getöteten Blauhelmsoldaten wurde zunächst nicht mitgeteilt.

Nach Beginn des Angriffs sei unmittelbar Unterstützung aus der Luft angefordert worden, um die Stellung zu halten und Verletzte zu evakuieren, hieß es. Menaka liegt knapp 300 Kilometer östlich der Stadt Gao, wo rund 1000 Soldaten der Bundeswehr als Teil der MINUSMA-Friedensmission stationiert sind. 

Bundestag muss erneut über Mali-Einsatz abstimmen

Erst am Mittwoch hatte der Bundestag über die Verlängerung des Bundeswehreinsatzes im westafrikanischen Mali beraten. Das derzeitige Mandat ist bis zum 31. Januar 2018 befristet und soll um drei Monate verlängert werden. Bei der Debatte warb Bundesverteidigungsministerin Ursula von der Leyen für eine Zustimmung der Abgeordneten. Sie räumte aber auch ein: "Dieser Einsatz ist enorm gefährlich". Doch sei die Mission nur so stark, wie auch Deutschland bereit sei, einen substanziellen Beitrag zu leisten, so von der Leyen. Die Abgeordneten wollen im Dezember über die Verlängerung abstimmen.

Grundlage für den MINUSMA-Einsatz ist die Resolution 2100 des UN-Sicherheitsrates. Die Mission soll zu Stabilisierung, zum Wiederaufbau, Dialog und Schutz der Bevölkerung beitragen. Außerdem sind Aufklärungsaufgaben vorgesehen. Derzeit stellen 52 Nationen insgesamt mehr als 13.000 Soldaten sowie knapp 2000 Polizisten. Die Bundeswehr ist von Beginn an dabei.

Ein Bundeswehr-Kampfhubschrauber des Typs Tiger im malischen GaoBild: picture-alliance/dpa/Bundeswehr/M. Tessensohn

Die UN-Mission in Mali gilt als einer der gefährlichsten Einsätze von Blauhelmen. Terroristen kämpfen in dem westafrikanischen Land gegen die malische Regierung und die UN-Präsenz im Land und verüben immer wieder Anschläge vor allem im Norden Malis. Im Juli kamen zwei deutsche Soldaten bei einem Hubschrauber-Absturz ums Leben, der auf einen technischen Defekt zurückging.

cw/jj (dpa, epd, afpf, rtre)

 

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