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Blizzard legt US-Ostküste lahm

9. Februar 2013

Rund drei Monate nach "Sandy" ist wieder ein Sturm über die US-Ostküste hinweggefegt. "Nemo" zog mit viel Schnee und starken Windböen. Hunderttausende Menschen sind ohne Strom. Und es soll weiter schneien.

Die schneebedeckte Statue von George Washington in New York city. (Foto:Getty Images)
Bild: Getty Images

Der Wintersturm "Nemo" hat die Ostküste der USA überrollt. Anhaltende Schneefälle und mächtige Windböen froren das öffentliche Leben buchstäblich ein. Mehr als 650.000 Haushalte und Betriebe waren nach Medienberichten zeitweise ohne Strom und meist ohne Heizung. Rund 5400 Flüge und alle Zugverbindungen mussten gestrichen werden, Autobahnen und Innenstädte waren in einigen Regionen wie verwaist.

Wintersturm "Nemo" fegt über US-Ostküste

01:17

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Bundesstaaten im Ausnahmezustand

Der Schnee türmte sich in einigen Gegenden von Connecticut bis auf fast 90 Zentimeter. Teilweise erreichte der Sturm Geschwindigkeiten von 120 Kilometern pro Stunde, bevor er am Samstagvormittag Ortszeit auf den Ozean hinauszog.

Die Bundesstaaten Massachusetts, Rhode Island, Connecticut, Maine und New York verhängten den Ausnahmezustand. In Ploughkeepsie im Bundesstaat New York wurde ein 74-jähriger Mann von einer Autofahrerin tödlich überrollt, die in dem Blizzard die Kontrolle über ihren Wagen verloren hatte und auf den Bürgersteig gefahren war. In Auburn im Bundesstaat New Hampshire rammte ein Autofahrer einen Baum und starb. Die Behörden rechneten mit weiteren Todesfällen.

Gefühlte minus 32 Grad

Rund 5000 Nationalgardisten waren alarmiert, tausende Räumtrupps rückten aus. Sturm und Stromausfälle trafen auch Gebiete, die bereits vor drei Monaten vom Hurrikan "Sandy" zum Teil verwüstet worden waren. Damals waren mehr als 100 Menschen ums Leben gekommen. Hunderttausende waren wochenlang ohne Strom.

Der Blizzard könnte in diesen Gebieten später auch zu Überflutungen führen. Sie sollten nach Ansicht von Experten jedoch weniger schlimm als bei "Sandy" ausfallen. Der schwere, nasse Schnee und der heftige Wind mit gefühlten Temperaturen von bis zu minus 32 Grad Celsius habe dieses Mal vor allem in Massachusetts die Stromleitungen beschädigt, berichtete der Sender NBC. Dort hätten in der Nacht zum Samstag rund 400.000 Kunden keinen Strom mehr gehabt. Auch in Rhode Island und Connecticut saßen Zehntausende im Dunkeln und in der Kälte.

Der Schnee türmte sich in einigen Gegenden auf fast 90 ZentimeterBild: Getty Images

Tausende Flüge gestrichen

Am Samstagmorgen konnte der Strom in manchen Gegenden bereits wieder hochgefahren werden, hieß es beim Nachrichtensender CNN. In der Sturm-Region wurden rund 5400 Flüge und alle Zugverbindungen gestrichen. Mehr als 60 Flughäfen seien betroffen, meldete die Webseite "Flight Aware". Auch Flüge aus Deutschland an die Ostküste, etwa von Frankfurt/Main, wurden annulliert. Von Samstagabend an sollte der Flugverkehr nach Angaben des Fraport-Sprechers aber wieder wie geplant laufen.

Die Wetterdienste kündigten für New York weitere starke Schneefälle mit bis zu 50 und für Boston mit mehr als 60 Zentimeter Neuschnee an. Zudem warnten die Meteorologen vor heftigen Sturmböen von bis zu 120 Stundenkilometern. Diese könnten an den Küsten Neuenglands eine Sturmflut auslösen.

Vor dem Sturm hatten sich von New Jersey bis Maine die Menschen mit Lebensmitteln, Schneeschiebern, Taschenlampen und Generatoren eingedeckt - Dinge die seit dem Supersturm "Sandy" im Oktober auf vielen privaten Notfallplänen stehen.

GD/wl (dpa, afp)

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