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Blog: Nobelpreis für Medizin

Judith Hartl6. Oktober 2014

Drei Hirnforscher erhalten den Nobelpreis für Medizin: Der Brite John O'Keefe und das norwegische Wissenschaftler-Ehepaar May-Britt Moser und Edvard Moser. Der ganze Tag chronologisch in diesem Blog.

Von links nach rechts: Edvard Moser, May-Britt Moser und John O'KeefeBild: picture-alliance/dpa/Christian Charisius

Wir schließen jetzt diesen Live-Blog und melden uns morgen wieder - vor der Verleihung des Physik-Nobelpreises, gegen 11:00 Uhr. Unseren ausführlichen Artikel zum Nobelpreis für Medizin mit exklusiven Reaktionen, Einordnungen und Erklärungen finden Sie in Kürze bei uns auf dw.de/wissenschaft.

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Und hier die rührenden Reaktionen von May-Britt Moser, zusammengefasst in dieser dpa-Meldung:

"Die Norwegerin May-Britt Moser hat ihre Medizin-Auszeichnung mit mehr als nur einem Freudentanz gefeiert. Völlig euphorisch sei sie auf dem Flur ihres Instituts in
Trondheim umhergetänzelt und habe ihre Kollegen in den Arm genommen,
schrieb die norwegische Zeitung «Aftenposten» am Montag auf ihrer Internetseite.

«Wuhuuuu!» jubelte Moser im norwegischen Fernsehen, in der Hand ein Glas Champagner, im anderen Arm einen riesigen Blumenstrauß. «Wir sind so stolz!», rief sie immer und immer wieder. Die Forscherin feierte getrennt von ihrem Mann den «Preis für ganz Norwegen», wie sie dem Sender NRK sagte.

Als der Anruf der schwedischen Jury gekommen sei, hatte sich die aufgeregte Wissenschaftlerin demnach erst gar nicht getraut, ans Telefon zu gehen. «Ich dachte, hmm, die Nummer kenne ich nicht. Wer ist das? Und dann hörte ich, dass es Göran K. Hansson war und dachte: «Hilfe!» Nach dem Telefonat mit dem Sekretär des Nobel-Komitees habe sie sich im Büro eingeschlossen und vor Freude geweint.

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Hurra! Gerade kam die Zusage für ein Interview mit Edvard Moser. Wir freuen uns darauf! So schnell es geht werden wir es posten.

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"I'am over the moon actually ..." Hier die Reaktion von John O'Keefe im O-Ton

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So und jetzt ein paar Emotionen:

May-Britt und Edvard Moser haben zwei Töchter - eine von ihnen heißt Isabel Moser und sie sagte im norwegischen Fernsehen, dass sie vor Aufregung gezittert habe, als sie von dem Preis erfahren habe. Und das sagt Isabel Moser über ihre Eltern:

"Sie sind wahnsinnig engagiert. Sie nennen ihr Labor ihr drittes Kind."

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Edvard Moser bei der Pressekonferenz am MPI für Neurobiologie in Martinsried:

"Ich bin voller Dankbarkeit. Das ist ein großartiger Moment!"


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Wie rechnet unser Gehirn, wie erinnert sich unser Gehirn? Welche Zellen spielen dabei welche Rolle? John O'Keefe, May-Britt und Edvard Moser haben entscheidende Antworten darauf gefunden. Ihre Entdeckungen könnten auch neue Behandlungsmöglichkeiten von Alzheimer erschließen.

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Erwischt. Ein erstes Glas Sekt am Münchener Flughafen. Edvard Moser ist der neben dem Blumenstrauß :-)

Aha! Jetzt wissen wir auch, weswegen Edvard Moser im Flugzeug nach München saß! Er plant einen dreiwöchigen Forschungsaufenthalt am Max-Planck-Institut für Neurobiologie in Martinsried bei München. Um 14:00 Uhr soll es eine Pressekonferenz geben. Na dann!

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Erst am 5. September erhielten May-Britt und Edvard Moser in Hamburg den renommierten Körberpreis für die Europäische Wissenschaft. Unsere Kollegin Gudrun Heise hat die beiden getroffen und diesen Artikel verfasst.

Hier geht's zu unserer Nachricht zum Nobelpreis.

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May-Britt und Edvard Moser sind übrigens das 5. Ehepaar, das sich einen Nobelpreis teilt.

Besonders beeindruckend ist die Geschichte der Familie Curie: 1903 erhielt das Ehepaar Pierre und Marie den Physik-Nobelpreis. Die Tochter Irène Joliot-Curie machte es ihnen nach und erhielt 1935 - gemeinsam mit Ehemann Frédéric Joliot - den Nobelpreis für Chemie.

Das wohl berühmteste Nobelpreis-Ehepaar: Marie und Pierre CurieBild: dpa

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May-Britt und Edvard Moser sind recht häufig in Deutschland. Erst vor zwei Wochen hielten sie einen Vortrag am Max-Planck-Institut für Hirnforschung in Frankfurt.

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Die drei Forscher entdeckten Zellen im Gehirn, die so etwas wie ein Navigationssystem bilden. Dieses "Gehirn-GPS" ermöglicht räumliche Orientierung. Ihre Experimente und Untersuchungen machten May-Britt und Edvard Moser mit Ratten und Mäusen.

Schon 1971 entdeckte John O'Keefe bestimmte Nervenzellen, die aktiviert wurden, sobald eine Ratte an einem bestimmten Ort innerhalb eines Raumes war. Sobald das Tier an einer anderen Stelle saß, wurden andere Zelltypen aktiv. Daraus schloss der Hirnforscher, dass diese "Ortszellen" im Gehirn eine Art Karte des Raumes bilden.

2005 entdeckten May-Britt und Edvard Moser sogenannte Rasterzellen, die Ratten dabei helfen, einen Weg durch einen Raum zufinden.

Bild: picture-alliance/dpa/Körber Stifung/Friedrun Reinhold

Ach ja, das Alter der Preisträger:

May-Britt Moser (übrigens erst die 11. Frau, die den Nobelpreis für Medizin erhält): 51 Jahre

Edvard Moser: 52 Jahre

John O'Keefe: 74 Jahre

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Hier ein Video, das die Forschungsarbeiten der Mosers erklärt:

Eine Hälfte geht an John O'Keefe aus London, die andere an das norwegische Wissenschaftler-Ehepaar May-Britt Moser und Edvard Moser. Alle drei sind Neurowissenschaftler.

Herzlichen Glückwunsch!!!

Da kommen sie!

So jetzt müsste es eigentlich losgehen ...

Gleich geht's los. So gegen - beziehungsweise frühestens - um 11:30 Uhr wird Göran Hansson vom Nobelpreis-Komitee vor die Mikrofone treten und die Namen der Preisträger nennen.

Wir hier sind gespannt! Einen richtigen Favoriten haben wir in der Redaktion nicht.

Aber man kann sich ja orientieren an den anderen großen Preisen, wie dem Albert-Lasker-Preis, das so etwas wie der amerikanische Nobelpreis und immer ein ganz gutes Indiz dafür, wer in der engeren Wahl sein könnte.

In diesem Jahr gehören dazu auch zwei Deutsche. Und zwar der Proteinforscher Franz-Ulrich Hartl, der zusammen mit dem Amerikaner Artur Horvich vor drei Jahren den Albert-Lasker-Preis erhalten hat. Der andere ist der Biochemiker Peter Walter - er wurde in diesem Jahr ausgezeichnet, lebt und forscht inzwischen aber - tja - an der University of California in San Francisco.

Hier geht's zur Nobelpreis-Seite

http://www.nobelprize.org/

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