Entweder vom PC zu verschiedenen Peripheriegeräten - wie Drucker, Scanner oder ähnlichem. Oder zwischen Computern - in Form eines kleinen Netwerkes, zum Abgleichen und
Synchronisieren von Daten. Oder zum Anschluss eines oder mehrerer Computer an das Telefon-Festnetz. Oder anderes mehr.

Und nachdem man lange genug darüber gesprochen hat, gibt es inzwischen - rechtzeitig zur CeBIT, die ersten funktionsfähigen Geräte: Handies, die man in der Tasche stecken lassen kann und die über Bluetooth mit einem Headset kommunizieren, Freisprechanlagen im Auto, die über Bluetooth funktionieren, eine Video-Kamera, die Bilder oder Video-Clips als e-mail
verschicken kann. Oder auch der drahtlose Zugang zu ISDN über Bluetooth, um von jeder Stelle des Hauses aus mit dem Notebook ins Internet gehen, e-mails und Faxe empfangen oder verschicken zu können. Oder auch den Desktop-Computer drahtlos ans Telefonnetz anzubinden - sollte der Hausanschluss zu weit vom Standort des PCs entfernt sein, als dass man diese Strecke mit Telefon-Kabeln überbrücken wollte.

Die Berliner Firma AVM gilt als einer der wichtigsten ISDN-Spezialisten in Deutschland und AVM hat jetzt "BlueFritz" herausgebracht: Eine kleine Telefon-Zentrale, an die man normale Telefone anschließen kann und die über Bluetooth einen PC drahtlos mit ISDN versorgt. An diesem PC braucht nur noch ein kleiner, Daumen-großer Empfänger an die USB-Buchse angeschlossen zu werden. Fertig ist die Verbindung. Warum aber "Bluetooth" und nicht eine andere Funkverbindung - die es ja auch gibt? Urban Bastert von AVM:

"Es gibt verschiedene Funkverbindungen, die auch alle aus meiner Sicht ihre Berechtigung haben, aber ein ganz spezielles Einsatzfeld. Wenn ich das Thema Bluetooth nehme, dann zeichnet sich Bluetooth durch verschiedene Dinge aus, die heißen: Bluetooth ist günstig im Preis, Bluetooth ist einfach einzusetzen und Bluetooth ist sicher - mit einer standardmäßigen 128 Bit-Verschlüsselung. Damit ist Bluetooth für das Thema Kommunikation aus meiner Sicht ohne Kabel ideal geeignet"

Wichtig ist für den Nutzer natürlich die Frage, wie weit der Übertragungsweg bei Bluetooth sein kann. Ob er etwa mit DECT-Telefonen vergleichbar ist oder eventuell nur mit dem von Infrarot-Geräten.

"Was vielen nicht bekannt ist: Es gibt bei Bluetooth drei Reichweiten-Klassen: Es gibt die so genannte Klasse 3, die - wie man landläufig sagt - zehn Meter Reichweite hat, es gibt eine Klasse 2 - dort müssen Sie mindestens 50 Meter Reichweite erfüllen - und es gibt eine Klasse 1, wo Sie mindestens 100 Meter bei Sichtverbindung erfüllen müssen. Das ist eine Klasse, die momentan von wenigen Anbietern nur unterstützt wird. Übrigens: AVM unterstützt die Bluetooth-Klasse 1 mit hundert Metern auch".

So mancher, der sehnlichst auf Bluetooth gewartet hatte, weil er die verschiedensten Geräte miteinander verbinden wollte, dürfte zunächst einmal eine herbe Enttäuschung erleben: Für verschiedene Anbindungen gibt es verschiedene international vereinbarte Bluetooth-Protokolle und nicht jedes Gerät funktioniert mit jedem Protokoll. Bei AVM hat man bisher die ISDN-Anbindung marktfertig, die Anbindung etwa von mobile pc oder PDAs soll in den nächsten Monaten folgen, ebenso die Möglichkeit, mit Hilfe von Bluetooth ein kleines Netzwerk aufzubauen.

Hierzu müssen dann nicht wieder neue Geräte gekauft werden, sondern man braucht nur ein Update der Firmware auf dem "BlueFritz" vorzunehmen. Etwas umständlicher wird es vermutlich bei der Anbindung von DSL über Bluetooth, denn da muss wahrscheinlich eine neue Kopfstation her. Ein Prototyp jedenfalls läuft bereits auf der CeBIT und funktioniert gut. Der Markt soll zeigen, ob und wann solche Geräte in Produktion gehen. Der Markt wirde auch zeigen, ob das heutige Angebot das letzte Wort ist.

"Also gerade in der Kommunikationsbranche gibt es das letzte Wort ja nie und die letzte Technik nicht. Es geht weiter. Es geht Schritt für Schritt weiter und es geht schnell weiter. Wir haben hier auf dem Messestand eine Technologiedemonstration, die zeigt, als Beispiel, DSL über Bluetooth. Schneller DSL-Internet-Zugang ohne Kabel. Das wird in absehbarer Zeit auch in die Fertigung einfließen. Aber es geht natürlich mit Bluetooth direkt auch weiter. Das heißt, der zweite Standard von Bluetooth ist im Gespräch - mit schnelleren Übertragungsraten, mit höheren Reichweiten. An diesem Rad wird laufend gedreht und ich glaube, da erwarten uns noch ganz spannende Dinge..."