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Blutige Anschlagsserie in Syrien

5. September 2016

Hoffnungen auf eine Feuerpause in Syrien wurden am Wochenende bitter enttäuscht. Trotz internationaler Bemühungen hält die Gewalt in dem Bürgerkriegsland an. Bei mehreren Explosionen gab es viele Tote.

(Foto: Reuters)
Aufräumen nach einem Doppelanschlag auf einer Brücke in Tartus - Elf Menschen waren getötet wordenBild: Reuters/SANA

Zahlreiche Menschen wurden Angaben staatlicher Medien und der oppositionsnahen Beobachterstelle für Menschenrechte getötet, als in den Gebieten, die unter Kontrolle der Regierung und der Kurden sind, mehrere Anschläge verübt wurden. Die Terrormiliz "Islamischer Staat", IS, bekannte sich zu der Anschlagsserie.

Allein bei vier Attentaten in der Regierungshochburg Tartus im Westen, in Homs im Zentrum und der mehrheitlich von kurdischen Milizen kontrollierten Stadt Hassake im Nordosten wurden mindestens 40 Menschen getötet und zahlreiche verletzt, wie die syrischen Staatsmedien berichteten.

Das staatliche Fernsehen berichtete auch über eine Explosion an einer Straße außerhalb von DamaskusBild: Reuters/SANA

Doppelanschlag in Tartus

Auch von einer Straße bei Damaskus wurde ein Anschlag gemeldet. Allein bei dem Doppelanschlag in Tartus kamen laut den Medienberichten elf Menschen ums Leben. Demnach war auf einer Autobahnbrücke in der Hochburg der Minderheit der Alawiten zunächst eine Autobombe in die Luft gegangen, bevor ein Attentäter seine Sprengstoffweste zündete, als sich Menschen versammelten, um den Verletzten zu helfen.

Die Alawiten sind mehrheitlich Anhänger von Präsident Baschar al-Assad, der selbst der religiösen Minderheit angehört. Die Terrormiliz "Islamischer Staat" (IS) hatte am Sonntag ihre letzten Gebiete an der syrisch-türkischen Grenze verloren. Die Dschihadisten sind dafür bekannt, dass sie nach Niederlagen Vergeltung üben.

Gespräche ohne Annäherung

Hoffnungen auf eine Feuerpause wurden derweil zerschlagen. Bei einem Treffen von US-Außenminister John Kerry und seinem russischen Kollegen Sergej Lawrow am Rande des G20-Gipfels in China konnte keine Einigung auf eine Waffenruhe erreicht werden.

Zwei Soldaten wurden getötet, als in der zentralsyrischen Stadt Homs eine Bombe explodierteBild: Reuters/SANA

Auch ein Gespräch der beiden Präsidenten Wladimir Putin und Barack Obama in Hangzhou änderte nichts daran. Ein US-Regierungsvertreter sagte, es herrschten unterschiedliche Auffassungen darüber, wie ein Waffenstillstandsabkommen umgesetzt werden solle.

Militärvertreter Russlands und der USA versuchen seit Wochen, eine Vereinbarung auszuarbeiten, die ermögliche soll, dass die syrische Bevölkerung mit Hilfslieferungen versorgt werden kann. Russland unterstützt Assad unter anderem mit Luftangriffen auf Aufständische. Eine von den USA geführte Koalition hilft dagegen gemäßigten Rebellen und Kurden im Kampf gegen den IS.

uh/stu (afp, dpa, rtr)

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