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Sturmangriff auf Flughafen von Karachi

8. Juni 2014

Schwer bewaffnete Extremisten haben den Flughafen der Stadt Karachi im Süden Pakistans überfallen. Das Kommando lieferte sich heftige Schusswechsel mit Sicherheitskräften. Dabei wurden mindestens 28 Menschen getötet.

Rauchsäulen über dem Flughafen von Karachi (Foto: dpa)
Bild: picture-alliance/dpa

Die Angreifer waren mit automatischen Waffen und Granaten ausgerüstet, wie ein ranghoher Polizeivertreter mitteilte. Es kam zu stundenlangen Gefechten mit Sicherheitskräften auf dem Flughafengelände. Ein Korrespondent der Nachrichtenagentur afp berichtete von zwei heftigen Explosionen. Nach Angaben der Streitkräfte wurden mindestens 28 Menschen getötet, darunter die zehn Angreifer. Viele Menschen erlitten Verletzungen. Ein Armeesprecher teilte inzwschen mit, der Terrorangriff sei abgewehrt worden.

Örtliche Medien meldeten, dass mindestens drei Flugzeuge in Brand gerieten. Nach unbestätigten Berichten waren zehn Angreifer mit gefälschten Personalausweisen in das Gelände eingedrungen. Aus Geheimdienstkreisen verlautete, einige der Eindringlinge hätten Uniformen getragen. Ein Angreifer sprengte sich demnach selbst in die Luft, als auf ihn geschossen wurde.

Die Gefechte konzentrierten sich auf ein Terminal, der meist für VIP-Flüge genutzt wird. Einheiten von Polizei und Militär riegelten das Gebiet hermetisch ab. Um zu verhindern, dass die Angreifer Verstärkung erhalten, wurden selbst die eintreffenden Rettungswagen von Polizei und Militär genau kontrolliert. Flughafenangestellte und Passagiere wurden in Sicherheit gebracht.

Taliban bekennen sich zu Angriff

Ein Vertreter der zivilen Luftfahrtbehörde, Abid Qaimkhani, bestätigte den Angriff. Alle Flüge seien ausgesetzt worden. Die Flüge nach Karachi wurden umgeleitet.

Zu dem Angriff bekannten sich die radikal-islamischen pakistanischen Taliban. Es habe sich um eine Vergeltungsaktion für Luftangriffe auf Dörfer an der afghanischen Grenze gehandelt, bei denen Unschuldige getötet worden seien. Die Bergregion gilt auch als Rückzugsgebiet der Taliban.

Bei den Attentätern habe es sich um ausländische Kämpfer gehandelt, teilten die pakistanischen Sicherheitskräfte mit. Darunter seien Usbeken gewesen. Die Regierung macht immer wieder ausländische Extremisten, die auf Seiten der Taliban kämpfen, für Anschläge im Land verantwortlich.

Die pakistanischen Taliban kämpfen seit Jahren für den Sturz der Regierung und die Schaffung eines streng islamischen Staates. Pakistans Führung bemüht sich derzeit um Gespräche zur Beendigung des Konflikts. Mehrere Anläufe für einen politischen Dialog mit den Taliban sind bereits fehlgeschlagen

Überfall auf Pilger

Ein folgenschwerer Überfall wird derweil von der Grenze zum Iran gemeldet. Bei einem Angriff auf schiitische Pilger an der Grenze wurden mindestens 23 Menschen getötet. Auf einen Bus mit Pilgern, die von einer Fahrt zu heiligen Stätten im Iran zurückgekehrt seien, sei ein "Feuer- und Selbstmordanschlag" verübt worden, sagten pakistanische Behördenvertreter am Sonntag der Nachrichtenagentur afp. Der Überfall ereignete sich demnach, als der Bus an einem Restaurant in der pakistanischen Grenzstadt Taftan anhielt. Mindestens sieben Menschen wurden verletzt, wie der Innenminister der südwestlichen Unruheprovinz Baluchistan, Akbar Durrani, sagte.

re/kle/uh (dpa, rtre, afp, ap)

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