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PolitikAfrika

Blutiger Angriff auf somalische Militärbasis

17. Januar 2023

In den letzten Monaten konnte die Armee große Gebiete im Zentrum Somalias von den Al-Shabaab-Milizen zurückzuerobern. Doch deren Kämpfer üben regelmäßig Vergeltung - aktuell mit einem Angriff auf eine Militärbasis.

ARCHIV | Somalia Mogadischu | Sicherheitskräfte nach Anschlag
Sicherheitskräfte der Regierung in den Straßen von Mogadischu (Archivbild)Bild: Farah Abdi Warsameh/AP Photo/picture alliance

Bei einem Angriff der islamistischen Al-Shabaab-Miliz auf ein Militärlager in Somalia sind mehrere Soldaten getötet worden. Zur Anzahl der Opfer im rund 60 Kilometer nördlich von der Hauptstadt Mogadischu gelegenen Lager Hawadley gab es unterschiedliche Angaben: Der somalische Armeechef Odowaa Yusuf Rage sprach in einem landesweiten Radiosender von fünf toten Soldaten, darunter ein hochrangiger Kommandeur.

Der Anführer einer mit der Armee verbündeten Miliz sprach gegenüber der Nachrichtenagentur AFP hingegen von elf Toten. Dem Angriff seien drei Selbstmordattentate vorausgegangen, sagte Militärsprecher Ahmed Mohamed der Deutschen Presse-Agentur. Die Terrormiliz Al-Shabaab bekannte sich zu dem Angriff und erklärte, kurzzeitig die Kontrolle über die Militärbasis übernommen zu haben. Diese ist laut Mohamed mittlerweile jedoch wieder unter somalischer Kontrolle. 

"Historischer Sieg" über Al-Shabaab

Erst am Montag hatte die somalische Regierung die Rückeroberung zweier strategisch wichtiger Hochburgen der Terroristen verkündet. Darunter war eine  wichtige Hafenstadt, die mehr als zehn Jahre unter der Kontrolle der islamistischen Al-Shabaab-Miliz stand. Wie Regierung und Armee mitteilten, übernahmen die Regierungstruppen am Montag kampflos die Kontrolle über Haradhere. Die Hafenstadt liegt 500 Kilometer nordöstlich von Mogadischu und war für die Terrormiliz ein wichtiger Versorgungsstützpunkt. Der stellvertretende Kommunikationsminister Hussein Ahmed sprach daher von einem "historischen Sieg" für das somalische Volk.

Über 100 Menschen starben bei zwei Bombenanschlägen im Zentrum von Mogadischu am 29.10.2022Bild: Farah Abdi Warsameh/AP/dpa/picture alliance

Die mit Al-Kaida verbündete Al-Shabaab-Miliz kämpft seit 2007 gegen die von der internationalen Gemeinschaft unterstützte Regierung Somalias. Aus Mogadischu und den anderen großen Städten wurden ihre Kämpfer schon vor mehr als zehn Jahren vertrieben, sie beherrschen aber weiter große ländliche Gebiete in der Mitte und im Süden des ostafrikanischen Landes und verüben immer wieder Anschläge, auch in Mogadischu. Seit dem Sommer haben die somalische Armee und lokale Milizen bei einer Offensive große Gebiete von den Al-Shabaab-Kämpfern zurückerobert.

Auf die Befreiung folgt die Vergeltung 

Zu den jüngsten Vergeltungsschlägen zählt auch ein Bombenanschlag im Zentrum Somalias am Sonntag. Nach Polizeiangaben wurden dabei acht Menschen getötet. Fünf Menschen seien direkt vor Ort ums Leben gekommen, drei weitere im Krankenhaus, erklärte der örtliche Polizeichef Abullahi Mohamud. Demnach brachte ein Angreifer ein mit Sprengstoff beladenes Auto nahe einem Verwaltungsgebäude in der Stadt Buloburde in der Region Hiran zur Explosion.

Augenzeugen zufolge beschädigte die Explosion mehrere Gebäude und die Hauptmoschee der Stadt. Wie die Polizei mitteilte, explodierte zeitgleich in einer anderen Stadt der Region eine weitere Autobombe, die aber lediglich den Angreifer tötete. Ein weiterer Anschlag sei verhindert und ein Verdächtiger festgenommen worden, erklärte die Polizei. Die Al-Shabaab-Miliz bekannte sich zu allen drei Anschlägen.

bri/sti (dpa, afp)

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