Blutiger Anschlag in Pakistan
12. Juni 2011Pakistan kommt nicht zur Ruhe. In den vergangenen Wochen haben Taliban und Mitglieder des Terror-Netzwerks Al-Kaida in Pakistan verstärkt Anschläge verübt, um den Tod von Al-Kaida-Chef Osama bin Laden zu rächen. Am Samstagabend (11.06.2011) war die Stadt Peschawar im Nordwesten des Landes das Ziel von Terroristen.
Zweiter Sprengsatz traf Helfer und Neugierige
Zunächst seien bei einer schwächeren Explosion in einem Restaurant zwei Menschen verletzt worden, berichtete ein Polizeisprecher. Als sich dort zahlreiche Helfer und Neugierige versammelten, habe es eine zweite, weitaus heftigere Detonation gegeben. Diese habe "maximalen Schaden" angerichtet. Mindestens 34 Menschen wurden nach Polizeiangaben getötet und etwa 100 weitere Personen verletzt.
Der zweite Sprengsatz soll an einem Motorrad befestigt gewesen und, so wird vermutet, über Funk gezündet worden sein. Bisher hat sich niemand zu dem Anschlag bekannt.
Der Marktplatz liegt in einem Militärbereich der Stadt. In unmittelbarer Nähe befinden sich das US-Konsulat und mehrere Medienbüros. Auch Journalisten sollen unter den Toten und Verletzten sein.
Karsai fordert härtere Gangart gegen Extremisten in Pakistan
Die Explosionen erfolgten nur wenige Stunden nach einem Besuch des afghanischen Präsidenten Hamid Karsai in Pakistan. Er forderte die Regierung in Islamabad auf, in den nordwestlichen Stammesgebieten an der Grenze zu Afghanistan stärker gegen Extremisten vorzugehen. Die Stammesgebiete gelten als Rückzugsgebiet von Al-Kaida und den Taliban, die seit fast zehn Jahren von dort gewaltsam gegen die afghanische Regierung und die internationalen Truppen in Afghanistan kämpfen.
In Pakistan sind seit 2007 mehr als 4400 Menschen durch Angriffe und Anschläge, die den Taliban oder anderen islamistischen Extremistengruppen zugeschrieben werden, getötet worden.
Autorin: Ursula Kissel (afp, dpa, rtr)
Redaktion: Susanne Eickenfonder