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Moses-Mendelssohn-Preis für Boateng

6. September 2016

Der Fußballer Jérôme Boateng und der Theologe Peter von der Osten-Sacken haben den "Moses-Mendelssohn-Preis zur Förderung der Toleranz gegenüber Andersdenkenden und zwischen den Völkern und Religionen" erhalten.

Berlins Bürgermeister Müller (l.) mit Fußballstar Boateng bei der Preisverleihung (Foto: AP)
Bild: picture-alliance/AP Photo/L. Romero

Der Regierende Bürgermeister von Berlin, Michael Müller (SPD, im Artikelbild links neben Boateng) übergab die mit insgesamt 10.000 Euro dotierte Auszeichnung im Rathaus der Hauptstadt.

Boateng ist gebürtiger Berliner und spielt in der Nationalelf sowie beim FC Bayern München. Der Preis würdigt das Engagement des 27-Jährigen in einer Reihe sozialer Projekte für benachteiligte Kinder und Jugendliche. Der 76-jährige Peter von der Osten-Sacken war Professor für Neues Testament an der Humboldt-Universität. Er wird unter anderem für die Förderung des christlich-jüdischen Dialogs geehrt.

"Vorbild mit Strahlkraft"

Der Psychologe Ahmad Mansour bezeichnete Boateng als "Vorbild und Motivator für viele Menschen". Er vermittle durch den Sport Werte wie Toleranz und Gemeinschaft. Seine "Strahlkraft" setze Boateng überdies in seinem Engagement etwa für krebskranke Kinder ein. "Damit tut Boateng mehr für Deutschland als alle Rassisten zusammen", so Mansour, der 2014 den Moses-Mendelssohn-Preis erhielt.

Bürgermeister Müller erklärte: "Boatengs Erfolg hat ihn nie vergessen lassen, wo er aufgewachsen ist. Immer wieder engagiert sich Boateng in sozialen Projekten für Kinder und Jugendliche."

Junge Fußballfans halten ein Solidaritätsplakat für Boateng in die HöheBild: picture-alliance/dpa/C. Charisius

Der Abwehrspieler hat eine deutsche Mutter und einen ghanaischen Vater. Boateng ist einer der beliebtesten Fußballer in Deutschland. Die Sportjournalisten wählten ihn zum Fußballer des Jahres. Nach abfälligen Bemerkungen des AfD-Politikers Alexander Gauland gab es eine riesige Welle der Solidarität für den Bayern-Star. Gauland hatte im Gespräch mit der "Frankfurter Allgemeinen Sonntagszeitung" über Boateng gesagt: "Die Leute finden ihn als Fußballspieler gut. Aber sie wollen einen Boateng nicht als Nachbarn haben."

Der Preis ist nach dem jüdischen Philosophen Moses Mendelssohn (1729-1786) benannt. Die Auszeichnung wird seit 1979 von der Mendelssohn-Gesellschaft und der Berliner Kulturverwaltung vergeben.

wl/gri (dpa, epd, kna)

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