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Boko Haram-Führer schwer verletzt

23. August 2016

Mehrfach war er totgesagt worden und war doch am Leben: Boko Haram-Chef Shekau soll nun bei einem Luftangriff lebensgefährlich verwundet worden sein. Unabhängige Bestätigungen dafür fehlen bislang.

In Videobotschaften hatte sich Abubakar Shekau am 12. Mai 2014 an die Öffentlichkeit gewandt.
In Videobotschaften hatte sich Abubakar Shekau in den vergangenen Jahren immer wieder gemeldetBild: picture-alliance/AP Photo

Die nigerianische Armee hat nach eigenen Angaben den schwer zu fassenden Anführer der Islamistengruppe Boko Haram bei einem Luftangriff schwer verletzt. Abubakar Shekau sei bei dem Bombardement an der Schulter "tödlich verwundet" worden, erklärte Armeesprecher Sani Usman. Zudem seien mehrere Rebellenkommandeure bei dem Angriff am vergangenen Freitag im Nordosten Nigerias getötet worden. Unabhängige Bestätigungen für den Bericht gibt es nicht.

Shekau war bereits wiederholt für tot erklärt worden, doch erwiesen sich die Berichte immer als falsch. Erst vor einer Woche war ein Internetvideo veröffentlicht worden, in dem Shekau die Berichte über seinen Tod zurückwies. Er hatte die Führung der sektenartigen Extremistengruppe übernommen, nachdem ihr Gründer Mohammed Yusuf 2009 vom Militär getötet worden war.

US-Außenminister John Kerry erklärte, dass der Kampf Nigerias gegen die Terrorgruppe nicht nur militärisch geführt werden dürfe. Die Regierung werde nur dann erfolgreich sein, wenn sie die Gründe angehe, warum sich so viele junge Männer der Extremistenorganisation anschließen. Bei einem Besuch in Nigeria mahnte Kerry die Staatsführung in Abuja, dass Vertrauen der Bevölkerung in den umkämpften Krisenprovinzen zu erringen.

Nigerianische Soldaten haben die Boko Haram-Kämpfer immer weiter zurückgedrängt.Bild: picture-alliance/dpa/H. Ikechukwu

Terrorgruppe ist zerstritten

Boko Haram kämpft seit 2009 im mehrheitlich muslimischen Norden Nigerias für einen Staat mit einer besonders rigorosen Auslegung des Islam. Die Gruppe erklärte ihre Treue zum "Islamischen Staat" (IS) in Syrien und dem Irak. Die Miliz ist intern zerstritten. Zuletzt hatte der jetzt mutmaßlich verletzte Shekau einer IS-Mitteilung widersprochen, nachdem er als Chef von Boko Haram abberufen worden sei.

In dem Konflikt wurden bislang mehr als 20.000 Menschen getötet und 2,6 Millionen weitere zur Flucht aus ihren Häusern gezwungen. Nach der Ausweitung des Konflikts auf die Nachbarländer Kamerun, Niger und Tschad griffen diese militärisch ein und drängten die Rebellengruppe deutlich zurück.

ago/sc (rtr, ape, dpa, afpe, epd, rtre)

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