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Politik

Ex-Präsident Morales kandidiert für Senat

4. Februar 2020

Der ehemalige Präsident Evo Morales will aus dem Exil in Argentinien nach Bolivien heimkehren und am 3. Mai bei der Wahl zum Senat antreten. Das teilten die Wahlbehörden in La Paz mit.

Argentinien Buenos Aires | Evo Morales, ehemaliger Präsident Boliviens
Bild: Reuters/M. de Fina

Evo Morales werde sich bei der Wahl für das Departamento Cochabamba um einen Sitz im Oberhaus bewerben. Der 60-jährige Linkspolitiker reichte die Bewerbung fristgerecht ein, wie lateinamerikanische Medien unter Berufung auf das Oberste Wahlgericht Boliviens berichten. Der im argentinischen Exil lebende Politiker führt die Liste seiner sozialistischen Partei MAS für die Wahl zum Oberhaus an.

Morales war am 10. November unter dem Druck des Militärs als Staatschef zurückgetreten, nachdem ihm von Opposition und internationalen Wahlbeobachtern Betrug bei der Präsidentenwahl vom 20. Oktober vorgeworfen worden war. Er setzte sich zunächst ins Exil nach Mexiko ab und ließ sich dann in Argentinien nieder. Für das Amt des Staatspräsidenten darf Morales bei der vorgezogenen Wahl, die ebenfalls am 3. Mai stattfindet, nicht erneut kandidieren.

Acht Kandidaten für Präsidentenamt

Bisher haben acht Bewerber ihre Kandidatur für die Präsidentenwahl eingereicht. Für das "Movimento al Socialismo" (MAS, Bewegung zum Sozialismus) von Morales wird dessen ehemaliger Wirtschaftsminister Luis Acre ins Rennen gehen. Auch die religiös-konservative Übergangspräsidentin Jeanine Áñez und der frühere Staatschef Carlos Mesa treten an. Áñez führt seit dem Sturz des langjährigen Staatschefs Morales im November eine Übergangsregierung an.

Morales hatte der chilenischen Zeitung "La Tercera" in einem am Wochenende veröffentlichten Interview gesagt, er wolle nach Bolivien zurückkehren, "auch wenn dort illegale Ermittlungen" gegen ihn laufen würden. Die Justiz in Bolivien hatte einen Haftbefehl gegen den Linkspolitiker erlassen. Ihm werden Terrorismus, Finanzierung von Terrorismus und Anstiftung zur Aufruhr vorgeworfen.

"Wir werden am 3. Mai die Demokratie zurückgewinnen", sagte der Sozialist zu den anstehenden Wahlen. "Sie wollen uns einschüchtern, aber das ist ihnen nicht gelungen", fügte er hinzu. Morales nannte sich selbst ein "Opfer des nordamerikanischen Imperialismus".

kle/djo (afp, dpa, epd)

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