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PolitikBolivien

Boliviens Ex-Präsident Morales plant Comeback

25. September 2023

Bis zu seinem erzwungenen Rücktritt Ende 2019 war er fast 14 Jahre lang Staatschef. Bei der nächsten Wahl möchte Evo Morales erneut antreten - und einen "Parteifreund" aus dem Amt drängen.

Evo Morales
Will wieder an die Spitze Boliviens: Evo MoralesBild: Natacha Pisarenko/AP/picture alliance

Boliviens früherer Präsident Evo Morales will wieder Staatschef werden. Wegen Angriffen der Regierung gegen ihn sehe er sich gezwungen, den Bitten seiner Anhänger nachzukommen und bei der Wahl 2025 erneut anzutreten, verkündete der Linkspolitiker in sozialen Medien.

Morales war 2006 der erste indigene Präsident des südamerikanischen Landes geworden. Nachdem das bolivianische Verfassungsgericht eine Begrenzung der Amtszeiten für ungültig erklärt hatte, trat er im Oktober 2019 für eine dritte Wiederwahl an. Der ehemalige Kokabauern-Anführer erklärte sich zum Sieger der Präsidentenwahl, die Opposition warf ihm Betrug vor. Es kam zu Unruhen, unter dem Druck des Militärs trat Morales zurück und verbrachte ein Jahr im Exil in Mexiko und Argentinien. Seine Anhänger sprachen von einem Putsch.

Rechte Spitzenpolitiker Boliviens inhaftiert

Übergangspräsidentin wurde damals die Konservative Jeanine Áñez, eine Neuwahl im Oktober 2020 gewann Luis Arce von Morales' sozialistischer MAS-Partei. Áñez wurde im Juni 2022 wegen Pflichtverletzung und Verfassungsverstößen zu zehn Jahren Haft verurteilt. Ende des vergangenen Jahres wurde der rechte Oppositionsführer Luis Fernando Camacho, der amtierende Gouverneur des Departments Santa Cruz, wegen seiner Beteiligung am mutmaßlichen Putsch gegen Morales verhaftet. Er sitzt noch immer in Untersuchungshaft.

Camacho-Anhänger demonstrieren gegen "Diktator Arce" (Archiv)Bild: Isaac Ibanez/AA/picture alliance

Morales und Präsident Arce haben sich inzwischen überworfen. Die Regierung wolle ihn eliminieren, auch physisch, schrieb der 63 Jahre alte Ex-Staatschef. Wenn es ihr nicht gelinge, ihn politisch auszuschließen, wolle die Regierung "eine Frau benutzen, um uns anzugreifen, wie es schon die Rechten gemacht haben", meinte Morales. Vor drei Jahren war er wegen des Vorwurfs einer sexuellen Beziehung mit einer Minderjährigen angezeigt worden.

wa/cw (dpa, rtr)

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