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Bolls Traum von Einzel-Medaille geplatzt

Calle Kops sid, dpa
8. August 2016

Als deutscher Fahnenträger bei der Eröffnungsfeier hatte Timo Boll einen großen emotionalen Auftritt und stand tagelang im Rampenlicht. An der Tischtennisplatte ist der frühere Weltranglisten-Erste früh ausgeschieden.

Tischtennisspieler Timo Boll an der Platte gegen Aruna Quadri aus Nigeria (Foto: picture-alliance/dpa/EPA/E. S. Lesser)
Bild: picture-alliance/dpa/EPA/E. S. Lesser

Auf das emotionale Highlight folgte die sportliche Enttäuschung: Drei Tage, nachdem er die deutsche Olympia-Delegation bei der Eröffnungsfeier als Fahnenträger ins Maracana geführt hat, ist Timo Boll im olympischen Tischtennis-Einzel überraschend bereits im Achtelfinale gescheitert. Der 35-Jährige unterlag am Montag gegen den nigerianischen Weltranglisten-40. Aruna Quadri mit 2:4-Sätzen (10:12, 10:12, 5:11, 11:3, 9:11).

"Ich habe einfach zu lange gebraucht, um mich auf seine unorthodoxe Spielweise einzustellen", sagte Boll: "Ich bin aber mit mir im Reinen, habe mir nichts vorzuwerfen. Ich hoffe, dass ich das Ganze jetzt ausblenden kann für die Mannschaft ab Freitag. Das ist ein neues Turnier und eine neue Chance."

Nochmal Tokio 2020?

Der Traum von einer olympischen Einzel-Medaille bleibt für Boll damit wohl unerfüllt, obwohl er eine Teilnahme an den Sommerspielen 2020 in Tokio zuletzt nicht ausschließen wollte. In seiner ansonsten an Erfolgen reichen Karriere kam der Rekordeuropameister in den olympischen Einzel-Wettbewerben einfach nicht zurecht. Schon 2000 in Sydney, 2004 in Athen, 2008 in Peking und 2012 in London war Boll früh gescheitert.

Noch optimistisch: Timo Boll schwenkt die deutsche Fahne beim Einmarsch ins MaracanaBild: picture-alliance/AP Photo/D. J. Philip

Gegen den 27-jährigen Quadri, der zuvor bereits überraschend den an Nummer fünf gesetzten Taiwanesen Chuang Chih-Yuan mit 4:0 ausgeschaltet hatte, erwischte Boll einen klassischen Fehlstart. Wie schon in seinem Auftaktmatch am Sonntag, als er den Russen Alexander Schibajew letztlich aber doch noch mit 4:3 niederrang, präsentierte sich Boll ungewohnt fehlerhaft.

Ovtcharov weiter

Die deutschen Hoffnungen im Männer-Tischtennis ruhen nun auf Dimitrij Ovtcharov. Der amtierende Europameister verlor gegen den Slowenen Bojan Tokic zwar zunächst einen rekordverdächtigen "Marathonsatz" mit 31:33, gewann anschließend aber auch sein zweites Spiel des Tages mit 4:1-Sätzen (31:33, 12:10, 11:5, 11:4, 11:7) und erreichte damit das Viertelfinale von Rio. In seinem Auftaktmatch gegen den für Katar startenden Li Ping setzte sich Ovtcharov mit 4:3 durch.

ck/al (sid, dpa)