1. Zum Inhalt springen
  2. Zur Hauptnavigation springen
  3. Zu weiteren Angeboten der DW springen
Politik

Bolsonaro: Brauchen deutsches Fördergeld nicht

11. August 2019

Der brasilianische Präsident bleibt unbeeindruckt: Er ist ein Freund der Agrarindustrie, die neue Flächen für die Soja- und Rinderzucht benötigt. Deutsche Fördermittel für Waldschutz hält er deshalb für verzichtbar.

Brasilien Brasilia | Jair Bolsonaro
Der brasilianische Präsident Jair Bolsonaro (Archiv)Bild: Reuters/A. Machado

"Sie können das Geld einsetzen, wie sie es für richtig halten. Brasilien braucht es nicht", sagte der brasilianische Präsident Jair Bolsonaro in Brasilia in Reaktion auf Äußerungen von Bundesumweltministerin Svenja Schulze.

Es geht um 35 Millionen Euro

Schulze hatte dem "Tagesspiegel" gesagt, die Politik der brasilianischen Regierung im Amazonas lasse Zweifel aufkommen, "ob eine konsequente Reduzierung der Entwaldungsraten noch verfolgt wird". Erst wenn darüber wieder Klarheit herrsche, könne die finanzielle Förderung von Waldschutzprojekten in Brasilien fortgeführt werden. Dem Bericht zufolge geht es in einem ersten Schritt um einen Beitrag von 35 Millionen Euro für Projekte.

Unter Brasiliens ultrarechtem Präsidenten Bolsonaro hat sich die Zerstörung des Amazonas-Regenwaldes massiv beschleunigt. Bolsonaro ist ein Freund der Agrarindustrie, die neue Flächen für den Anbau von Soja und die Rinderzucht benötigt.

Anfang des Monats hatte Bolsonaro den Chef des Weltraumforschungsinstituts INPE nach einem Streit um das Ausmaß der Zerstörungen im Regenwald gefeuert. Der INPE-Leiter hatte Bolsonaro "Feigheit" vorgeworfen, nachdem dieser öffentlich die Satellitendaten des Instituts in Frage gestellt hatte. Laut INPE wurden im Juli in dem südamerikanischen Staat insgesamt 2254 Quadratkilometer Wald abgeholzt. Im Juli 2018 waren es noch 596,6 Quadrakilometer. Das entspricht einer Zunahme von 278 Prozent.

nob/ml (afp, ap)

Den nächsten Abschnitt Mehr zum Thema überspringen