1. Zum Inhalt springen
  2. Zur Hauptnavigation springen
  3. Zu weiteren Angeboten der DW springen
Politik

Bolsonaro negativ auf Coronavirus getestet

25. Juli 2020

Brasiliens Präsident Jair Bolsonaro hat seine Infektion mit dem Coronavirus nach eigenen Angaben überwunden. Weltweit steigen die Infektionszahlen auf neue Rekordwerte. Auch Vorbildstaaten melden wieder Neuinfektionen.

Brasiliens Präsident Jair Bolsonaro mit einem Mundschutz
Bild: Reuters/A. Machado

Ein neuer Corona-Test sei negativ ausgefallen, erklärte Brasiliens Präsident Jair Bolsonaro (Artikelbild). Wann der Test gemacht wurde, ist nicht bekannt. Bolsonaro hatte vor zwei Wochen bekanntgegeben, dass er sich mit dem neuartigen Coronavirus infiziert habe. Seitdem führte er die Amtsgeschäfte aus der Quarantäne in der Präsidentenresidenz in Brasília. Mehrere Tests in den vergangenen Wochen waren positiv ausgefallen. 

Brasiliens größte Stadt São Paulo verschob unterdessen den Karneval im kommenden Jahr auf unbestimmte Zeit. Den Sambaschulen und den Veranstaltern des Straßen-Karnevals sei klar, dass im Februar wegen der Corona-Pandemie kein Karneval möglich sei, sagte Bürgermeister Bruno Covas. Auch die Behörden in Rio de Janeiro mit seinem weltberühmten Karneval denken über eine Verschiebung nach. Die Silvesterparty an der Copacabana ist bereits abgesagt. Die Feier, die sonst bis zu drei Millionen Besucher in die Bucht von Rio de Janeiro lockt, könne in diesem Jahr nicht wie gewohnt stattfinden, berichteten Medien unter Berufung auf die städtische Tourismusagentur Riotur.

Corona-Neuinfektionen weltweit auf Rekordniveau

Nach den Vereinigten Staaten ist Brasilien derzeit einer der Brennpunkte der Corona-Pandemie. Bislang haben sich in dem größten Land Lateinamerikas mehr als zwei Millionen Menschen nachweislich mit dem Coronavirus infiziert. Mehr als 85.000 Patienten sind im Zusammenhang mit der Lungenkrankheit COVID-19 gestorben. Experten gehen davon aus, dass die tatsächlichen Zahlen noch deutlich höher liegen, da in Brasilien nur wenig getestet wird.

Brasilien – Krise im Land des Corona-Leugners

06:44

This browser does not support the video element.

Weltweit stiegen die Corona-Neuinfektionen auf ein Rekordniveau. Wie die Weltgesundheitsorganisation WHO mitteilte, wurden ihr für Freitag (24.07.2020) 284.196 neue Fälle gemeldet, so viele wie noch nie binnen 24 Stunden seit Beginn der Pandemie. Die mit Abstand meisten Neuinfektionen verzeichneten neben Brasilien mit 68.000 die Vereinigten Staaten. Dort wurden nach Angaben der Johns-Hopkins-Universität den zweiten Tag in Folge rund 70.000 Neuinfektionen registriert.

Die Zahl der nachgewiesenen Infektionen in den USA stieg damit auf 4,1 Millionen, die Zahl der Todesopfer auf mehr als 145.000. Damit liegen die Vereinigten Staaten weltweit an erster Stelle der am härtesten betroffenen Staaten. Nach einem Rückgang im Frühsommer steigen die täglichen Fallzahlen inzwischen wieder stark an, vor allem in Bundesstaaten wie Kalifornien, Texas und Florida.

Schluss mit Disko in Barcelona

Auch in Spanien schnellen knapp einen Monat nach Aufhebung der strikten Ausgangssperren die Infektionszahlen wieder in die Höhe: Am Freitag meldeten die Behörden 280 neue Corona-Fälle binnen 24 Stunden. Damit verdreifachte sich die Zahl innerhalb der letzten zwei Wochen. Rund die Hälfte der neuen Fälle wurde in Katalonien im Nordosten Spaniens registriert.

Auch in Barcelona werden die Corona-Regelungen wieder verschärftBild: Getty Images/X. Torrent

Kataloniens Regionalregierung ordnete daher die Schließung sämtlicher Diskotheken und Konzertsäle mit Tanzfläche an. Seit Samstag gilt zudem eine Sperrstunde um Mitternacht für Bars, Restaurants, Spielhallen und Kasinos. Die verschärften Regelungen gelten zunächst für zwei Wochen.

Südkorea meldet hohen Anstieg

In Südkorea, das immer wieder als Vorbild im Kampf gegen das Coronavirus bezeichnet wird, wurde der höchste Anstieg neuer Infektionen seit fast vier Monaten registriert. Nach Behördenangaben steckten sich 113 Menschen an, 86 von ihnen waren zuvor im Ausland. Damit wurden zum ersten Mal seit dem 1. April mehr als hundert neue Fälle innerhalb von 24 Stunden registriert. Die Zahl der insgesamt verzeichneten Infektionen liegt nun bei 14.092.

Südkorea war eines der ersten Länder, in denen sich das Coronavirus nach seiner Entdeckung in China ausbreitete. Die Behörden bekamen das Virus aber durch ein umfangreiches Programm zur Fallverfolgung, Testung und Behandlung der Infizierten unter Kontrolle, ohne auf Ausgangssperren zurückgreifen zu müssen.

Südkorea schien den Kampf gegen das Virus gewonnen zu haben - jetzt steigen die Zahlen wiederBild: Getty Images/AFP/Jung Yeon-je

In Vietnam, wo die Ausbreitung des Coronavirus dank schneller und rigoroser Quarantäne-Maßnahmen und einer intensiven Rückverfolgung der Fälle schon seit Ende April als eingedämmt galt, meldeten die Behörden die erste Neuinfektion seit fast hundert Tagen. In der Stadt Da Nang wurde ein 57-jähriger Mann positiv auf das Virus getestet, wie das Gesundheitsministerium mitteilte. Sein Fall gilt demnach als die erste lokale Übertragung seit dem 16. April.

nob/ww (afp, dpa)

Den nächsten Abschnitt Mehr zum Thema überspringen