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Politik

Bolsonaro will nur Sieg akzeptieren

29. September 2018

Der brasilianische Präsidentschaftskandidat Jair Bolsonaro erklärte, er werde die Wahlergebnisse nur akzeptieren, wenn er gewinne. Unterdessen erhält die Anti-Bolsonaro-Bewegung in Brasilien prominente Unterstützung.

Brasilien Jair Bolsonaro
Bild: Agencia Brasil/M. Camargo

Die umstrittenen Äußerungen des rechten Präsidentschaftskandidaten  fielen in einem TV-Interview. Nach einem Messerangriff hatte er seine Rückkehr in den Wahlkampf angekündigt. Er wolle seine Kampagne am 12. Oktober wieder aufnehmen, sagte Bolsonaro. Das wäre fünf Tage nach der ersten Wahlrunde. Er werde auch an TV-Debatten vor der zweiten Wahlrunde teilnehmen können. Der 63-Jährige war Anfang September bei einem Messerangriff schwer verletzt worden. Der Täter wurde der Polizei zufolge festgenommen.

Der Ex-Soldat Bolsonaro zählt zum rechten Lager in Brasilien. Er hat die brasilianische Militärdiktatur offen gelobt und in der  Vergangenheit gesagt, sie hätte mehr Menschen töten sollen. Ihm steht ein Prozess vor dem Obersten Gerichtshof bevor. Ermittler werfen ihm vor, zu Hass und Vergewaltigung aufgerufen zu haben. Er weist dies als politisch motiviert zurück.

Umfragen sehen Bolsonaro am 7. Oktober vorne 

Die erste Runde am 7. Oktober könnte Bolsonaro neuesten Erhebungen zufolge gewinnen. Bei einer Stichwahl dürfte er aber unterliegen. Der inhaftierte Ex-Präsident Luiz Inacio Lula da Silva darf bei der Wahl für das höchste Staatsamt nicht antreten. Das oberste Wahlgericht schloss ihn wegen seiner Verurteilung wegen Korruption aus.

Unterdessen hat die Anti-Bolsonaro Bewegung in Brasilien prominente Unterstützung erhalten. Popstar Madonna unterstützt jetzt die Kampagne brasilianischer Frauen gegen den rechten Kandidaten Bolsonaro. Sie postete ein Foto, das sie mit einem Tape über dem Mund auf Instagram zeigt. Auch fügte sie den Hashtag "Ele Nao" hinzu - portugiesich für "Er nicht". Das ist der Slogan, mit dem brasilianische Frauen gegen den 63-jährigen Präsidentschaftskandidaten mobil machen.

Keine Wahl seit der Rückkehr Brasiliens zur Demokratie vor 30 Jahren ist so schwer einzuschätzen wie diese. Zahlreiche Politiker und Geschäftsmänner stehen unter Korruptionsverdacht, viele von ihnen mussten deshalb ins Gefängnis. Das hat das Vertrauen der Wähler erschüttert.

nob/fab (dpa, rtr, efe, ap)

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