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Gesellschaft

Zum Schluss ein kleiner Knall

20. April 2018

Die nahe dem Berliner Hauptbahnhof gefundene Bombe aus dem Zweiten Weltkrieg ist entschärft. Nach stundenlangem Stillstand in Berlins City machten Kampfmittelexperten den britischen 500-Kilo-Sprengkörper unschädlich.

Berlin Entschärfung einer Fliegerbombe aus dem Zweiten Weltkrieg
Bild: picture-alliance/dpa/B. Pedersen

Der Zünder der britischen Fliegerbombe sei kontrolliert gesprengt worden, teilte die Polizei mit. Zuvor mussten im Zentrum der deutschen Hauptstadt diverse Vorkehrungen getroffen werden: Der Hauptbahnhof in Berlin war vollständig geräumt worden. Der Verkehr an dem wichtigen Knotenpunkt musste vorübergehend eingestellt werden. Auch der Nahverkehr rund um den Fundort war lahmgelegt.

300.000 Reisende und Besucher betroffen

"Eine vergleichbare Situation in diesem Ausmaß hatten wir noch nicht", erklärte Friedemann Keßler, Leiter des Regionalbereichs Ost bei der Deutschen Bahn und verantwortlich für den Berliner Hauptbahnhof. Etwa 300.000 Reisende und Besucher bewegen sich nach DB-Angaben täglich über den Bahnhof.

Für die Entschärfungsaktion mussten zudem Straßen und Gebäude im Umkreis von fast einem Kilometer geräumt werden. Etwa 10.000 Menschen wurden aufgefordert, zur Sicherheit ihre Wohnungen zu verlassen. Nach Angaben der Polizei lagen in der Sperrzone auch der Bundesnachrichtendienst, das Bundeswehrkrankenhaus, das Bundeswirtschaftsministerium, das Verkehrsministerium, die Botschaften Indonesiens und Usbekistans, Seniorenheime, das Sozialgericht sowie mehrere Unternehmen.

Feuerwehrmänner an der Charité Bild: Reuters/A. Schmidt

Charité-Bettenhaus musste nicht geräumt werden

Betroffen war auch der nordwestliche Teil des Universitätsklinikums Charité, nicht aber das Bettenhochhaus. Wie die Klinik mitteilte, mussten das Medizinhistorische Museum, Teile der Verwaltung, einige ambulante Bereiche und etwa 40 stationäre Betten geräumt werden.

 

Bei Bauarbeiten entdeckt

Der 500 Kilogramm schwere Sprengkörper war laut Polizei am Dienstagabend bei Bauarbeiten an der Heidestraße nördlich des Hauptbahnhofs entdeckt worden.

Berlin war im Zweiten Weltkrieg immer wieder Ziel von Luftangriffen der Alliierten. Bei etwa 380 Bombenangriffen bis 1945 warfen amerikanische, britische und russische Piloten nach Angaben von Historikern mehr als 45.000 Tonnen Sprengstoff über der Stadt ab. Noch immer liegen nach Schätzungen der Senatsverwaltung für Umwelt etwa 3000 Bomben, Granaten und Munitionsreste in Berlin unter der Erde.

se/gri/sti/cgn (rbb, dpa, ard, afp)

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