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Bomben im Wahlkampf

28. April 2013

Pakistan wird von einer blutigen Serie vom Bombenanschlägen überzogen. Im Mai soll in dem südasiatischen Land ein neues Parlament gewählt werden. Moslemischen Extremisten passt das nicht.

Männer betrachten entstandene Schäden nach Bombenexpolion in Karachi (Foto: ASIF HASSAN/AFP/Getty Images)
Bild: ASIF HASSAN/AFP/Getty Images

Innerhalb weniger Stunden gingen an verschiedenen Orten landesweit Bomben hoch. Zunächst war in der Nacht die Hafenstadt Karachi Schauplatz des Terrors. Vier Menschen wurden nach Polizeiangaben getötet, als dort drei Sprengkörper explodierten. 55 Menschen wurden verletzt.

Wieder war die weltliche Partei Muttahida Qaumi Movement (MQM) das Ziel der Anschläge. Sie hatte wegen der Bedrohung in den vergangenen Tagen bereits zahlreiche Wahlkampfbüros sicherheitshalber schliessen müssen.

Wenige Stunden später dann wurden im Nordwesten des Landes zwei Wahlkampfbüros angegriffen. Sechs Menschen seien bei einer Explosion im Distrikt Kohat in der Provinz Khyber-Pakhtunkhwa ums Leben gekommen, so die örtliche Polizei. 18 Menschen wurden verletzt, als eine Bombe neben dem Büro eines Kandidaten für die Wahl am 11. Mai hochging.

Ein weiterer Anschlag erfolgte in einem Vorort von Peschawar. Dort wurden drei Menschen getötet. Auch hier war das Büro eines Kandidaten das Angriffsziel.

Zunächst übernahm niemand die Verantwortung für die Anschläge. Allerdings hatte die radikal-islamische Taliban-Miliz, die sowohl im benachbarten Afghanistan als auch in den Stammesgebieten Pakistans immer wieder Terroranschläge verübt, weltlichen Parteien im Vorfeld der Parlamentswahl mit Attacken gedroht. Die moslemischen Extremisten kämpfen für einen Gottesstaat und lehnen Wahlen ab.

Erst am Donnerstag waren bei einem Bombenanschlag auf ein Wahlkampfbüro der MQM sechs Menschen getötet worden. Zwei Tage zuvor starben zwei Menschen, als ein anderes MQM-Büro attackiert wurde.

Die bevorstehende Wahl ist für Pakistan eine Neuerung. Nach vielen Jahren wechselnder Militärherrschaft soll erstmals nach einer vollen Legislaturperiode auf demokratischem Weg die politische Macht von einer Zivilregierung an die nächste übergeben werden.

uh/wl (dpa,afp,ape)

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