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Politik

Bombenanschlag auf Kirche im Kongo

15. Januar 2023

Der Sprengsatz detonierte während eines Gottesdienstes in der Stadt Kasindi an der Grenze zu Uganda. Mindestens zehn Menschen wurden getötet.

Demokratische Republik Kongo | Soldaten von Uganda und DRC | Archivbild
Soldaten aus dem Kongo und aus Uganda (Archivbild)Bild: Alain Uaykani/Xinhua/picture alliance

Ein Militärsprecher bezeichnete den Anschlag in einer Kirche der Pfingstgemeinde in der Stadt Kasindi in der östlichen Provinz Nord-Kivu als "Terrorakt". Mindestens zehn Menschen seien bei dem Angriff getötet worden. Dabei handele es sich um eine vorläufige Opferzahl, sagte der Sprecher vor Journalisten.

Ein Vertreter der örtlichen Zivilgesellschaft sprach von zehn Toten und 27 Verletzten. Wer hinter dem Anschlag steht, war zunächst unklar. Dem Militärsprecher zufolge wurde ein Verdächtiger - ein kenianischer Staatsbürger - festgenommen.

Das Kommunikationsministerium der Demokratischen Republik Kongo machte in Online-Netzwerken die in der Region aktive Gruppe Alliierte Demokratischen Kräfte (ADF) für die Explosion verantwortlich. Die ADF, die von der Dschihadistenmiliz "Islamischer Staat" (IS) als ihr Ableger in Zentralafrika bezeichnet wird, steht auf der Terrorliste der USA.

Ihr wird vorgeworfen, Tausende kongolesische Zivilisten getötet sowie Bombenanschläge im Nachbarland Uganda verübt zu haben. Die ADF hatte in der Vergangenheit bereits Bombenanschläge in der an der Grenze zu Uganda gelegenen Region Nord-Kivu verübt. Seit 2021 gehen das kongolesische und das ugandische Militär gemeinsam gegen die ADF vor, die ihr Operationsgebiet bis nach Goma und in die benachbarte Provinz Ituri ausgedehnt hat.

Der Osten des Kongo wird seit Jahrzehnten von Gewalt überzogen. Mehr als 120 bewaffnete Gruppen und Selbstverteidigungsmilizen kämpfen um Land und Macht. Rund 6 Millionen Menschen sind Binnenvertriebene, und Hunderttausende sind nach Angaben der Vereinten Nationen von extremer Ernährungsunsicherheit betroffen.

Ende Januar wird Papst Franziskus seine 2022 verschobene Reise in den Kongo antreten. Anders als bei der ursprünglich geplanten Reise verzichtet er darauf Goma zu besuchen, die Hauptstadt der Krisenregion Nord-Kivu.

uh/haz (afp, kna, rtr)

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