Die Fußball-Legende verstarb am Morgen im Alter von 75 Jahren. "Heute steht die Welt des FC Bayern still", erklärte der Münchner Verein anlässlich des Todes von einem der größten Spieler seiner Geschichte.
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Gerd Müller, der "Bomber der Nation", ist tot. Wie Fußball-Rekordmeister Bayern München am Sonntag (15.08.) mitteilte, verstarb der 2:1-Siegtorschütze des WM-Finales 1974 gegen die Niederlande am Morgen im Alter von 75 Jahren. Seit Jahren litt Müller unter Demenz. Er hinterlässt seine Frau Uschi und eine Tochter.
"Die Nachricht von Gerd Müllers Tod macht uns alle tief betroffen", sagte Bayerns Vorstandsvorsitzender Oliver Kahn: "Er ist eine der größten Legenden in der Geschichte des FC Bayern, seine Leistungen sind bis heute unerreicht und werden auf ewig Teil der großen Geschichte des FC Bayern und des gesamten deutschen Fußballs sein."
Müller erzielte für den FC Bayern in 607 Pflichtspielen insgesamt 566 Treffer und ist mit 365 Toren bis heute unangefochtener Rekordtorschütze der Bundesliga. Mit der Nationalmannschaft wurde er 1972 Europameister und 1974 Weltmeister. Insgesamt traf er in 62 Einsätzen für Deutschland 68-mal.
Große Erfolge mit Bayern
Mit den Bayern wurde Müller viermal Meister sowie DFB-Pokalsieger, gewann einmal den Weltpokal, dreimal den Europapokal der Landesmeister und einmal den Europapokal der Pokalsieger. "Gerd Müller steht als Spieler und als Mensch wie kaum ein anderer für den FC Bayern und seine Entwicklung zu einem der größten Vereine weltweit. Gerd wird für immer in unseren Herzen sein", ergänzte Kahn.
Auch Bayern-Präsident Herbert Hainer äußerte seine Trauer: "Heute ist ein trauriger, schwarzer Tag für den FC Bayern und all seine Fans. Gerd Müller war der größte Stürmer, den es je gegeben hat - und ein feiner Mensch, eine Persönlichkeit des Weltfußballs. Sein Name und die Erinnerung an ihn wird auf ewig weiterleben."
Erst in der vergangenen Saison hatte Bayerns Torjäger Robert Lewandowski den "ewigen" Bundesliga-Torrekord von Müller aus der Saison 1971/72 gebrochen. Damals hatte der "Bomber" insgesamt 40 Tore in einer Spielzeit erzielt, Lewandowski schaffte 41 Treffer.
Gerd Müller: Der "Bomber der Nation"
Der legendäre Torjäger des FC Bayern und der deutschen Nationalmannschaft, Gerd Müller, ist noch heute für viele Nachwuchsspieler ein Vorbild. Nun ist er im Alter von 75 Jahren verstorben. Sein Leben in Bildern.
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Einfach einmalig
Herausragender Sportler, guter Freund und bescheidener Charakter - so beschreiben Freunde und Weggefährten Gerd Müller. "Er war wahrscheinlich der allergrößte Stürmer, den wir in Deutschland hatten", sagte Bundestrainer Joachim Löw anlässlich des 70. Geburtstags Müllers. "Einen Stürmer wie ihn werden wir so nie mehr sehen."
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Anfänge als "kleines dickes Müller"
Bereits als Teenager wechselt Gerd Müller 1964 aus seiner schwäbischen Heimat Nördlingen zum FC Bayern. Trainer Zlatko "Tschik" Čajkovski ist anfangs wenig begeistert vom nur 1,76 Meter kleinen Stürmer. Als "kleines dickes Müller" wird Gerd für den Trainer aber noch sehr wertvoll...
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Der erste große Titel
Nach dem DFB-Pokalsieg 1966 spielen die Bayern im Europapokal der Pokalsieger. Den gewinnen sie 1967, auch dank der Tore ihres jungen Mittelstürmers Gerd Müller.
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Glücklich verheiratet
Einen weiteren Grund zum Feiern gibt es kurz danach. Gerd Müller heiratet im August 1967 seine Freundin Uschi Ebenböck. Die Ehe hält.
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Torrekorde in Schräglage
Die Spielweise von Gerd Müller gilt als unkonventionell. Durch seine kurzen Beine und einen besonders niedrigen Körperschwerpunkt gelingen ihm Tore aus allen Lagen: im Liegen, mit dem Po oder auch mal im Fallen. So bringt er es in 427 Bundesliga-Spielen auf den wohl ewig bestehenden Rekord von 365 Toren.
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Unverzichtbar für den DFB
Auch für die deutsche Nationalmannschaft wird Gerd Müller schnell unersetzlich. Bei seiner ersten WM 1970 in Mexiko wird er auf Anhieb mit zehn Treffern Torschützenkönig. Beim spektakulären Viertelfinalsieg gegen England erzielt er in der Verlängerung das Siegtor zum 3:2. In jenem Jahr wird Müller als erster Deutscher zu "Europas Fußballer des Jahres" gekürt.
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Europameister 1972
Auch bei der Europameisterschaft 1972 wird Müller Torschützenkönig. Sowohl im Halbfinale beim 2:1 gegen Gastgeber Belgien (Bild) als auch beim 3:0 im Endspiel gegen die damalige Sowjetunion trifft Müller doppelt. Der Torjäger hat maßgeblichen Anteil daran, dass Deutschland erstmals den EM-Titel holt.
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Weltmeister 1974
Das nach eigenen Worten "wichtigste Tor" seiner Karriere erzielt der Bomber am 7. Juli 1974 in seinem "Wohnzimmer", dem Münchener Olympiastadion. Gegen die Niederlande schießt Gerd Müller die deutsche Nationalmannschaft mit seinem 2:1-Siegtreffer zu ihrem zweiten WM-Titel - 20 Jahre nach dem "Wunder von Bern".
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Rücktritt auf dem Höhepunkt
Nach dem WM-Finalsieg rauchen Müller und sein Freund Paul Breitner zur Feier des Tages dicke Zigarren. Später verkünden beide ihren Rücktritt aus der Nationalmannschaft, Müller mit 28, Breitner mit 22 Jahren. "Die Entscheidung würde ich heute nicht mehr so treffen", sagt Müller später. Breitner revidiert seine Entscheidung.
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Das bayerische Triumvirat
Insgesamt vier Meisterschaften, vier Pokalsiege und dreimal in Folge den Europapokal der Landesmeister holt Gerd Müller mit dem FC Bayern. Zusammen mit Torwart Sepp Maier und "Kaiser" Franz Beckenbauer gehört er zu den Stars und Erfolgsgaranten der Münchner.
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Auf in die Sonne
Nach den vielen Titeln bis Mitte der 1970er Jahre ist bei den Bayern etwas die Luft raus und auch Gerd Müller sucht eine neue Herausforderung. Also wechselt er 1979 ins sonnige Florida zu den Fort Lauderdale Strikers, wo er in zwei Jahren noch einmal auf fast 40 Tore kommt.
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Stärkung zwischendurch
Für die Zeit nach der Karriere eröffnet der Bomber 1981 das Steakhaus "Gerd Mueller's Ambry" in Fort Lauderdale. Das gibt es noch heute, auch wenn der Name des damaligen Besitzers inzwischen verschwunden ist. Nach dem Karriereende beim weniger bekannten Klub "Smith Brother's Lounge" zieht es ihn aber zurück nach München.
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München sagt "Servus"
Am 20. September 1983 bekommt Müller in München sein verspätetes Abschiedsspiel. Der FC Bayern gewinnt gegen die Nationalmannschaft mit 4:2. Müller gehört ausgerechnet in diesem Spiel nicht zu den Torschützen. Nach der Karriere fehlt Müller die Perspektive, er verfällt dem Alkohol.
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Neue Aufgabe
Sein Freund Uli Hoeneß kommt ihm zu Hilfe und überredet ihn zu einem Alkoholentzug. "Die ersten Tage wünsche ich nicht mal meinem größten Feind", erinnert sich Müller später, nachdem er trocken geworden ist. "Ich war im Bett angebunden und habe mich losgerissen. Es war die Hölle." Hoeneß verschafft ihm 1992 einen Platz als Amateurtrainer des FC Bayern.
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Alzheimer
2015 gibt der FC Bayern München bekannt, dass bei Müller Demenz aufgrund einer Alzheimer-Erkrankung diagnostiziert worden sei und er in einem Pflegeheim betreut werde. "Der Gerd schläft seinem Ende entgegen", sagt Ehefrau Uschi anlässlich Müllers 75. Geburtstag im November 2020. "Er ist ruhig und friedlich, muss, glaube ich, auch nicht leiden. Er schläft langsam hinüber."