BVB rüstet finanziell auf
20. August 2014Borussia Dortmund, der einzige börsennotierte deutsche Proficlub, werde an diesem Donnerstag - einen Tag vor dem Saisonstart der 1. Fußball-Bundesliga mit der Partie der Bayern gegen den VfL Wolfsburg - eine umfangreiche Kapitalerhöhung ankündigen, meldet das "Handelsblatt". Die Zeitung beruft sich auf "unternehmensnahe Kreise". Die Borussia äußerte sich dazu nicht.
25 Millionen neue Aktien
Nach Informationen des "Handelsblatt" beabsichtigt der BVB, das gesamte genehmigte Kapital zu nutzen und bis zu 24,6 Millionen neue Aktien auszugeben. Beim aktuellen Börsenkurs von 4,93 Euro hoffe der BVB auf einen Erlös aus der Kapitalerhöhung von bis zu 110 Millionen Euro, so die Zeitung.
Der Sportartikelhersteller Puma, der die Borussia ausrüstet, und der Versicherungskonzern Signal Iduna - zugleich Namensgeber des Stadions in Dortmund - seien bereit, Aktienpakete von jeweils rund fünf Prozent zu übernehmen.
An der Börse ist Borussia Dortmund derzeit rund 330 Millionen Euro wert.
Gespräche mit Investoren
BVB-Geschäftsführer Hans-Joachim Watzke hatte vor einer Woche bei der Bilanzvorlage für die Saison 2013/14 bestätigt, dass er mit potenziellen Investoren im Gespräch sei. Bis Ende September wolle der BVB Nägel mit Köpfen machen. Zuvor hatte bereits der Spezialchemiekonzern und Hauptsponsor Evonik rund neun Prozent der Aktien im Zuge einer Kapitalerhöhung des Clubs übernommen. Das hatte dem Bundesligisten rund 26 Millionen Euro eingebracht.
Borussia Dortmund war in den vergangenen zwei Jahren hinter dem FC Bayern die Nummer zwei im deutschen Fußball. Spitzenspieler wie Mario Götze und Robert Lewandowski wurden vom großen Rivalen aus München abgeworben. Der deutsche Meister wird von seinen Investoren dreimal so hoch bewertet wie der BVB. Der Versicherungskonzern Allianz hatte Anfang des Jahres für einen Anteil von 8,3 Prozent 110 Millionen Euro gezahlt, womit das Münchner Fußball-Unternehmen mit 1,3 Milliarden Euro bewertet wird. Der Puma-Rivale Adidas und der Autobauer Audi halten ebenfalls 8,3 Prozent an der FC Bayern München AG.
wl/wa (dpa, rtr)