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Bosnien-Herzegowina verliert Millionen-Kredit der Weltbank

13. Mai 2004

Sarajevo, 12.5.2004, OSLOBODJENJE, bosn.

Bosnien und Herzegowina muss auf zwölf Millionen US-Dollar Kredit verzichten. Diese Mittel waren von der Weltbank für die Rekonstruktion des Bildungswesens vorgesehen. Damit sollte der Zugang zu höheren Schulen und Hochschulen erhöht und verbessert werden. Voraussetzung für den Kredit war, dass ein Hochschulgesetz in Bosnien und Herzegowina verabschiedet wird. Allerdings ist die gesetzte Frist am 7. Mai dieses Jahres abgelaufen. Dass dies geschehen konnte, bedauerte auf einer Pressekonferenz Dirk Reinermann, Weltbankchef in Bosnien-Herzegowina. "Dies ist wirklich eine große Enttäuschung für uns alle, weil es sich um einen Zeitraum von fünf Jahren handelt, in dem sie (die Reformen – Anmerkung des Autors) vorbereitet wurden. An diesem Misserfolg tragen die Vertreter der Republika Srpska die Schuld, die von Anfang an das Gesetz auf Staatsebene nicht annehmen wollten, und ebenso die Vertreter des kroatischen Volkes, die dem Gesetz nicht zugestimmt haben. Daher haben wir beschlossen, dass dieses Projekt nicht weitergeführt wird," sagte Reinermann. Er fügte ferner hinzu, dies bedeute zudem, dass Bosnien und Herzegowina nicht in der Lage sein wird, die Bologna-Deklaration zu erfüllen. "Es wird kein menschliches Potential geschaffen, das die Zukunft dieses Landes darstellt. Heute ist ein trauriger Tag für die jungen Menschen in Bosnien-Herzegowina, aber auch für die europäische Integration und das Wirtschaftswachstum in diesem Land," so Reinermann.

Wenn nun zwölf Millionen Dollar definitiv für die Umstrukturierung des Bildungssystem verloren sind, bleibt noch ein Funken Hoffnung auf das zweite Projekt der Weltbank. Voraussetzung dafür ist, dass ein Hochschulgesetz in Bosnien-Herzegowina verabschiedet wird. Das Projekt bezieht sich auf die strukturelle Anpassung der Wirtschaftsführung (EMSAC). Dafür sind 34 Millionen US-Dollar vorgesehen (Ziel des Projekts ist es, die öffentlichen Ausgaben zu rationalisieren, eine bessere Verwaltung und ein besseres Management öffentlicher Mittel zu schaffen). "In den kommenden Tagen werden wir die endgültige Entscheidung bekommen. (...)", so Reinermann. (...) (md)