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Botschafter Weißrusslands in Japan will nach seiner Amtsenthebung nicht nach Minsk zurückzukehren

2. Dezember 2002

Minsk, 2.12.2002, INTERFAX-SAPAD, russ.

Der ehemalige Botschafter Weißrusslands in Japan, Pjotr Krawtschenko, hält sich nach Angaben des Außenministeriums Weißrusslands in seiner Wohnung in Tokio auf und weigert sich, in die Heimat zurückzukehren.

Der Pressesprecher des Außenministeriums Weißrusslands Pawel Latuschko teilte am Montag (2.12.) mit, dass sich der dritte Sekretär der Botschaft Weißrusslands in Tokio mit Pjotr Krawtschenko in dessen Wohnung getroffen habe. Dem Pressesekretär zufolge weigert sich Pjotr Krawtschenko weiterhin, Unterlagen der Botschaft zurückzugeben und in die Heimat zurückzukehren.

Pawel Latuschko berichtete, dass der Interims-Geschäftsträger Weißrusslands in Japan am Montag das Außenministerium Japans aufgesucht und die japanische Seite über die entstandene Situation zusätzlich informiert habe. (...) "Es geht darum, dass Pjotr Krawtschenko vom Amt des Botschafters enthoben wurde. Er muss alle notwendigen Unterlagen der Botschaft zurückgeben und nach Minsk zurückkehren. An ihn sind keine anderen Aufgaben übertragen worden", sagte Pawel Latuschko.

Weder bestätigt noch dementiert hat er Berichte darüber, dass sich der ehemalige Botschafter möglicherweise in der amerikanischen Botschaft in Tokio aufgehalten habe. "Diese Information wird überprüft. Wir können jedoch bestätigen, dass der Kontakt zum ehemaligen Botschafter unterbrochen war", sagte Pawel Latuschko. (...)

Pjotr Krawtschenko war am 1. Dezember in Tokio verschwunden. Bis 1994 (dem Amtsantritt von Aleksandr Lukaschenka – IF) stand er einige Jahre lang an der Spitze des Außenministeriums. Pjotr Krawtschenko betrachtete sich als einen Politiker, der in Opposition zu Aleksandr Lukaschenka steht. Ungeachtet dessen wurde Pjotr Krawtschenko im Jahr 1997 zum Botschafter Weißrusslands in Japan ernannt. Am 19. November 2002 unterzeichnete Präsident Lukaschenka einen Erlass über die Amtsenthebung von Pjotr Krawtschenko wegen Beendigung seiner Mission.

Am Abend des 30. November hatten Zeugen gesehen, wie Pjotr Krawtschenko in die US-Botschaft in Tokio befördert wurde. Alle Versuche, Kontakt zu ihm aufzunehmen, verliefen erfolglos. Bekannt ist, dass Pjotr Krawtschenko Finanzmittel der Botschaft, offizielle Dokumente und den Stempel der diplomatischen Mission bei sich hatte.

Das Außenministerium Weißrusslands bestätigte, dass Pjotr Krawtschenko es abgelehnt hat, nach der Amtsenthebung in die Heimat zurückzukehren. (...) (lr)